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Tomatensamen gewinnen | Anleitung zum selbst ernten

von tom1ten
Tomatensamen in Erde aussäen

Warum denn nicht einfach mal selber Tomaten aus Samen ziehen, satt sich immer die jungen Tomatenpflanzen im Gartenmarkt zu kaufen. Mit den richtigen Tomatensamen gelingt es auch Ihnen.

Tomatensamen selbst gewinnen

Der wohl aufregendste Zeitpunkt der Tomatensaison ist für viele Hobbygärtner die Ernte der Früchte. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn bei falscher Vorgehensweise können die Tomaten beschädigt und die Pflanzen verletzt werden. Doch das muss nicht sein, denn mit diesen einfachen Tipps lassen sich die knackigen Tomaten problemlos ernten.

Tomatenpflanzen Saatgut

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Ernte?

Der optimale Zeitpunkt variiert je nach Tomatensorte und ist zudem von der Pflege und den Witterungsverhältnissen abhängig. Des Weiteren ist der Standort der Tomatenpflanzen mitentscheidend, denn Tomaten reifen im Gewächshaus schneller als im Freiland. In der Regel kann bereits ab Juli Ausschau nach den ersten Früchten gehalten werden. Wobei die Tomaten, welche dem Stamm am nächsten sind, meist am frühesten reifen. Ob die Tomaten bereit für die Ernte sind, lässt sich an folgenden Merkmalen erkennen:

  • Tomaten haben sich – je nach Sorte – verfärbt
  • sie sind somit entweder rot, gelb oder orange
  • und haben keine grünen Stellen
  • die Fruchthaut ist glatt und leicht glänzend
  • die Tomaten lassen sich leicht eindrücken
  • sind sie zu fest, benötigen sie noch etwas mehr Zeit
  • die Sollbruchstelle knickt ohne übermäßigen Kraftaufwand
  • Früchte lassen sich leicht lösen

Reifedauer beeinflusst den Geschmack

Die Tomaten schmecken meist am besten, wenn sie zum idealen Zeitpunkt geerntet werden. Denn eine frühzeitige oder verzögerte Ernte kann sich auf den Geschmack der Früchte auswirken. Ein Indikator für das Aroma der Tomaten ist deren Geruch, welcher süßlich und erdig sein sollte. Umso süßer die Tomaten riechen, desto aromatischer sind sie meist. Der Zeitpunkt der Ernte wirkt sich zudem wie folgt auf die Tomaten aus:

  • Ernte zum Reifebeginn: viel Säure, wenig Zucker
  • vollreife Tomaten: optimales Verhältnis von Säure und Zucker
  • überreife Tomaten: wenig Säure, viel Zucker
  • eine verzögerte Ernte kann den Geschmack abschwächen
  • und die Tomaten können langweilig schmecken

Anleitung zum Ernten – so wird’s gemacht

Sobald die Früchte reif sind, können sie geerntet werden. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn die Tomaten sollten keinesfalls einfach abgerissen oder vom Strauch geschnitten werden. Denn dadurch entstehen Wunden, wodurch Keime schneller eindringen können. Um Verletzungen an der Pflanze sowie eine Beschädigung der Fruchthaube zu vermeiden, wird bei der Ernte am besten wie folgt vorgegangen:

  • die Tomaten an der sogenannten Sollbruchstelle knicken
  • das ist eine kleine Verdickung am Fruchtstiel
  • diese wird zwischen die Finger genommen
  • und sanft zur Seite geknickt
  • am besten ist es, wenn die Stelle leicht bricht
  • ist sie noch elastisch, sollten die Früchte noch einige Tage reifen

Grüne Tomaten ernten und nachreifen lassen

Unreife Tomaten

Oftmals finden sich im Herbst an den Tomatenpflanzen noch grüne Tomaten, welche jedoch im Freien nicht mehr vollständig reifen. Denn sobald die Außentemperaturen zu niedrig sind, können die Pflanzen einen Frostschaden erleiden und die Früchte müssen entsorgt werden. Deswegen ist es ratsam, die unreifen, grünen Tomaten zu ernten und diese im geschützten Innenbereich nachreifen zu lassen. Essenziell hierbei ist, dass die Temperatur bei etwa 18-25 °C liegt und die Tomaten an einem dunklen Ort gelagert werden. Je nach Menge der Früchte eignen sich für das Nachreifen verschiedene Varianten:

  • einzelne Früchte auf einer Fensterbank ausbreiten
  • wenige Tomaten in Zeitungspapier wickeln
  • mehrere Früchte in ein Einweckglas füllen
  • viele Früchte in einen Karton oder einen Korb geben

Samen von Tomaten gewinnen

Viele Hobbygärtner greifen auf die Möglichkeit zurück, ihr Saatgut aus selbst gezüchteten Tomaten zu gewinnen. Zurecht, denn die Samen lassen sich mit wenig Aufwand selbst herstellen. Essenziell hierbei ist, dass die Samenkörner von einer gesunden Frucht einer kräftigen Pflanze stammen. Ist die prächtigste Frucht gewählt, wird anschließend wie folgt vorgegangen:

  • Tomaten halbieren
  • Fruchtfleisch mit den Samen in einen offenen Behälter geben
  • diesen mit Wasser befüllen
  • und ihn idealerweise mit einer Frischhaltefolie abdecken
  • etwa 3 Tage lang gären lassen
  • in dieser Zeit löst sich die keimhemmende Schicht der Samen
  • einmal täglich umrühren
  • Samen sinken im Behälter zu Boden
  • zudem ist ihre Oberfläche rau

Nachdem der Abbauprozess beendet ist, können die Samenkörner vom Fruchtfleisch getrennt werden. Hierfür wird die gesamte Masse in ein Sieb gefüllt und mit Wasser abgespült. Anschließend werden die herausgelösten, sauberen Samen getrocknet. Das gelingt am besten, wenn sie auf einem Kaffeefilter oder einem Küchenpapier ausgebreitet werden. Sobald die Samenkörner trocken sind, können sie gelagert werden. Hierfür eignet sich beispielsweise ein verschließbarer Behälter oder eine Papiertüte.

Schnelle Methode um das Saatgut zu gewinnen

Die Samen lassen sich zudem mit einer weiteren Methode gewinnen, welche kaum Aufwand erfordert. Der Nachteil dieser Variante ist jedoch, dass die schnelle Gewinnung des Saatgutes zulasten der Keimdauer geht. Denn die keimhemmende Schicht wird erst bei der Aussaat abgebaut, weshalb die Samen dementsprechend mehr Zeit zum Keimen benötigen. Um das Saatgut rasch zu gewinnen, wird wie folgt vorgegangen:

  • gesunde Tomate wählen und halbieren
  • Samen aus dem Fruchtfleisch auslesen
  • anschließend trocknen lassen
  • idealerweise auf einem Küchenpapier
  • oder auf einem Kaffeefilter

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