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Tomatenpflanzen vor Regen schützen – Regenschutz für Tomaten

von Feli
Regenschutz für Tomaten

Tomatenpflanzen sind sehr robust. Regen halten die aus dem trockenen Andengebirge stammenden Früchte allerdings nicht aus. Aus diesem Grund ist ein zuverlässiger Regenschutz beim Anbau von Tomaten unabdingbar. Ziel ist es, die Blätter möglichst trocken zu halten, um Krankheiten effektiv vorzubeugen. Hier erfahren ambitionierte Gärtner, welche Möglichkeiten für einen effektiven Regenschutz für Tomaten im Klein- oder Hausgarten zur Verfügung stehen.

Wissenswertes

Warum Tomaten vor zu viel Wasser schützen?

Mit jedem Regenguss während der Sommermonate steigt das Risiko für die Entstehung von Tomatenkrankheiten. Schützt ein Regendach das Gemüse, besteht diese Gefahr nicht. Dies gilt auch für sehr resistente Sorten, wie beispielsweise die Edelsorten beziehungsweise die Wildtomaten Homboltii oder Tindindogo.

Ein weiterer Vorteil ist, dass mithilfe eines geeigneten Überdaches ursprüngliche Klimabedingungen der tropischen Pflanzen imitiert werden. Aufgrund dessen ist mit einer erhöhten Fruchtbildung und einer entsprechend hohen Ernte zu rechnen.

Zudem verlängert sich die gesamte Erntezeit mithilfe eines passenden Schutzes. In Gebieten mit extremen Klimabedingungen schützten diese Installation auch vor Ernteausfällen aufgrund von Hagel beziehungsweise extrem starker Sonneneinstrahlung. Schutzmaßnahmen für den Tomatenanbau intensivieren sich seit einigen Jahren aufgrund extremer Wettersituationen in verschiedenen Gebieten Deutschlands.

Auf einen Blick:

  • Schutz vor Krankheiten
  • gesteigerte Erträge
  • verlängerte Erntezeit

Tipp: Der Mehraufwand für die Installation eines passenden Regenschutzes macht sich aufgrund gesteigerter Ernteerträge wieder bezahlt.

Tomatenkultur im Gewächshaus

Steht ausreichend Platz im Garten zur Verfügung, empfiehlt sich der Tomatenanbau im Gewächshaus. Das Treibhaus kann mithilfe wenig Aufwand und minimalen Investitionen selbst konstruiert werden. Alternativ dazu bietet der Gartenfachhandel eine große Auswahl verschiedener Modelle.

Vorteil von Gewächshäusern:

  • Installation verbleibt über mehrere Jahre hinweg
  • paralleler Anbau anderer Pflanzen möglich

Tomaten im Gewächshaus

Tomatendach

Mit diesem schützenden Dach für die Tomatenkultur bleiben Blätter und Früchte trocken. Im Vergleich zum Tomaten- oder Gewächshaus fehlen bei dieser Variante die Seitenwände. Diese ermöglicht einen optimalen Luftstrom. Pflanzenteile trocknen nach dem Regenguss schneller ab. Es reduziert sich die Wahrscheinlichkeit für typische Erkrankungen der Tomatenpflanze.

Tipp: Das Tomatendach eignet sich zum flexiblen Schutz anderer Pflanzen im Kleingarten. Gesteigerte Erträge lassen sich beim Anbau von Paprika, Gurken und Auberginen notieren.

Bei Modellen aus dem Gartenfachhandel erfolgt die Stabilisierung mithilfe von Metallrohren. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass sich die Höhe in Abhängigkeit der jeweiligen Pflanzengröße individuell anpassen lässt.

Tomatendach

Exkurs: Dach für Tomaten selbst bauen

Neben den einsatzbereiten Tomatendächern aus dem Fachhandel haben Hobbybastler alternativ dazu die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen. Mithilfe weniger Materialien lässt sich schnell ein passendes Tomatendach montieren. Der Baumarkt stellt hierfür unterschiedliche Optionen zur Verfügung.
Für das kostengünstige, selbst gebaute Tomatendach eignen sich beispielsweise:

  • Wellplatten aus PV
  • Plexiglas
  • Hohlkammerplatten
  • Plastikfolie

Tipp: Es empfiehlt sich bei der Nutzung von Folie als Regendach darauf zu achten, dass diese gegen UV-Strahlung beständig ist. Im anderen Fall löst sie sich im Verlauf der Saison in Einzelteil auf. Hochwertige Gartenfolie bringt zudem den Vorteil mit sich, dass einer erneuten Verwendung im kommenden Jahr nichts im Weg steht.

Das Selbstbau-Tomatendach wird auf einem einfachen Holzgestell fixiert. Benötigte Holzpfähle und -latten sind ebenso im Baumarkt erhältlich. Die Kanten dieser können beispielsweise mit robusten Winkeln aus Stahl miteinander verbunden werden.

Tipp:  Ein Blick in den Keller oder die Garage kann bei der Konstruktion helfen. Hervorragend geeignet sind hier auch bereits vorhandene Materialien, die einen neuen Einsatzbereich bekommen.

Beispielrechnung für Materialbedarf:

  • stabile Gewächshausfolie (circa sechs Quadratmeter)
  • sechs Dachlatten (3,0 Meter (lang))
  • vier Kanthölzer (6,0 Zentimeter (stark), 2,5 Meter (lang))

Tomatendach

Die Kanthölzer werden im Abstand von jeweils zwei Metern circa 0,5 Meter tief in den Boden geschlagen. Vier Dachlatten sind mit zwei Latten quer zu verschrauben und jeweils an den Pfosten zu fixieren. Die Folie selbst wird getackert. Eine leichte Neigung sollte unbedingt mit eingeplant werden.

Tomatenhaus für Freilandanbau

Sobald selbst gezogene Tomatenpflanzen auf das Beet gesetzt werden, sind sie ungünstigen Witterungsbedingungen wie zu viel Sonne oder Wasser hilflos ausgeliefert. Beim Tomatenanbau ohne Regenschutz greift in diesem Fall vor allem die Krautfäule schnell an. Werden die Pflanzen mithilfe eines selbst montierten Tomatenhauses vor Regentropfen geschützt, beugen Gärtner nicht nur Erkrankungen vor, sondern optimieren ihre Ernteerträge.

Eigenschaften

  • Höhe: 1,50 bis 2,00 Meter
  • Tiefe: mindestens 0,60 Meter
  • Seite in die Hauptwindrichtung offen lassen
  • Nutzung gewebeverstärkter Gewächshausfolie
  • zusätzliches Seitenfenster integrieren
  • mithilfe Reißverschluss zuverlässiger Schutz bei Dauerregen

Tipp: Die Breite vom Tomatenhaus ist abhängig von der Anzahl gesetzter Tomatenpflanzen. Um die Ansammlung von Regenwasser zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Dach dieser Konstruktion leicht abzuschrägen. Empfehlenswert ist eine Schräge von mindestens fünf bis zehn Grad.

Tomatenhaube für Einzelpflanzen

Nicht in jedem Fall empfiehlt sich der Einsatz der oben aufgeführten Methoden zum Schutz vor Regen. Beispielsweise können einzelne Tomatenpflanzen mithilfe spezieller Tomatenhauben geschützt werden.

Auch hier simuliert die perforierte Folie ein Gewächshausklima, welches die Entwicklung der tropischen Früchte günstig beeinflusst. An sonnigen Tagen wird die Haube einfach hochgekrempelt. Auf diese Weise gelangen wichtige Insekten, wie beispielsweise Bienen und Hummeln, zur Bestäubung an die Blüten der Tomate.

Tipp: Tomatenhauben mit integrierten Abstandsringen weisen eine weitere Schutzfunktion gegen Fäulnis auf. Aufgrund der Ringe gelangt die Folie selbst bei Wind nicht direkt an die Blüten oder Blätter heran.

Ein ähnliches Aussehen als auch Funktionsweise hat der Tomatenhut inne. Im oberen Bereich hält ein Kunststoffdeckel die Pflanze trocken. Nach unten hin lässt sich eine schützende Folie herabziehen. Der seitliche Schlitz erleichtert die Tomatenpflege und -ernte. Integrierte Löcher ermöglichen eine kontinuierliche Luftzirkulation.

Hinweis: Sollte der Regen über mehrere Tage anhalten, ist es trotz installiertem Regenschutz empfehlenswert, Tomatenpflanzen in Kübeln während dessen unterzustellen. Hierzu eignen sich beispielsweise Garagen beziehungsweise überdachte Eingangsbereich von Eigenheimen oder Terrassen.

Tomatentunnel

Eine weitere Alternative zum Schutz vor Regen bietet der Tomatentunnel. Im Grunde genommen besteht dieser Regenschutz aus zwei Hauptelementen. Das Metallgerüst dient der Formgebung und Fixierung der Folie. Zum Schutz vor Wasser kommt stabile Gartenfolie zum Einsatz. An beiden Enden vom Tomatentunnel verbleiben Öffnungen, um den Luftstrom nicht zu verhindern. Alternativ dazu kann die hintere Seite verschlossen bleiben, wenn sich ein Seitenbereich unten öffnen lässt. Aufgrund der runden Grundform kann der Regen vom Tomatentunnel einfach ablaufen, eine zusätzliche Neigung ist nicht mehr notwendig.

Tipp: Folientunnel sind bei der Erstanschaffung in puncto Kosten nicht vergleichbar mit Gewächshäusern. Trotz geringer finanzieller Aufwendungen können diese Tunnel für den Tomatenanbau auch über mehrere Jahre zum Einsatz kommen. Je nach gewähltem Modell besteht hierbei im Gegensatz zu fest montierten Gewächshäusern der Vorteil, dass ein Beetwechsel der Tomatenkultur problemlos ist.

Praktische Tipps

Werden zahlreiche Tomatenpflanzen nebeneinander angebaut, sind Tomatenhäuser, Dächer oder Tomatentunnel zu bevorzugen. Diese Methoden erleichtern die Ernte der frischen Tomaten. Zudem entfällt das zeitintensive Anbringen von Hauben und anderen Varianten für einzelne Tomatenpflanzen.

Tomatenpflanzen

Trotz der Verwendung der hier aufgeführten Methoden besteht häufig die Gefahr, das Regenwasser zu den Tomatenpflanzen aufspritzen kann. Auch diese Feuchtigkeit kann Krankheitserreger anlocken. Aus diesem Grund nutzen Gärtner gern eine zusätzliche Mulchschicht. Hierzu bringen sie getrockneten Grasschnitt oder Stroh auf dem Boden der Tomatenpflanze auf.
Zusätzlich geizen sie alle Seitentriebe aus und entfernen sämtliche Blätter bis zu einer Höhe von circa 50 Zentimeter. Diese Maßnahmen machen den selbst gebauten Regenschutz für die Tomatenkultur effektiver und ermöglichen gleichzeitig eine günstige Luftzirkulation.

Tipp: Aufspritzendes Gießwasser kann mithilfe alter Blumentöpfe vermieden werden, indem diese einfach neben jeder Tomatenpflanze im Boden versenkt werden. Das Gießwasser ist direkt hier hinein zu füllen, wodurch es direkt zu den Wurzeln gelangt. Die Blätter und Tomaten bleiben trocken.

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