Tomaten gibt es in den unterschiedlichsten Farben, von rot bis hin zu gelb und sogar braun ist alles vertreten. Allesamt haben sie jedoch gemein, dass ihr Laub in der Regel Grün gefärbt ist. Manchmal kommt es jedoch vor, dass sich die Tomatenblätter lila färben. Das ist natürlich nicht typisch, sondern stellt vielmehr ein Warnsignal dar. Wir klären auf, warum sich die Tomatenblätter lila färben und was in diesem Fall zu tun ist.
Phosphormangel
Am häufigsten lassen sich rötlich-violette Tomatenblätter auf einen Phosphormangel zurückführen. Dieser Mangel kann aufgrund unterschiedlicher Ursachen auftreten: Zum einen, wenn schlichtweg zu wenig Phosphor im Boden enthalten ist. Zum anderen, wenn die Phosphoraufnahme beeinträchtigt ist. Dies kann unter anderem der Fall sein, wenn die Luft- und Bodentemperaturen zu niedrig sind. Ebenso spielt der pH-Wert des Bodens eine bedeutende Rolle, denn ist dieser zu hoch oder zu niedrig, wird die Phosphoraufnahme ebenfalls beeinträchtigt.
Symptome und Behandlung
Ein Phosphormangel zeigt sich nicht nur in Form von rötlich-violetten Blättern und Stängeln, sondern auch in Kümmerwuchs und geringem Fruchtansatz. Zudem wird die Blüten- und Wurzelbildung durch den Phosphormangel beeinträchtigt. Um den Phosphormangel bestmöglich zu beheben, sollte zunächst die Ursache hierfür festgestellt werden:
- Temperatur kontrollieren
- pH-Wert des Bodens überprüfen
- phosphorhaltig düngen
- am besten anorganische Phosphate in Ionenform
- diese werden leichter aufgenommen
Niedrige Temperaturen
Tomaten haben es gerne sonnig und warm – und das in jedem Reifestadium. Während junge Tomatenpflanzen nach dem Auspflanzen mit geringeren Temperaturen (etwa 13 – 15 Grad) zurechtkommen, bevorzugen sie während der Reife Temperaturen von 18 – 25 Grad.
Ist den Tomatenpflanzen zu kalt, äußert sich dies anfangs oft in violetten Blättern. Wenn die Pflanzen jedoch länger zu niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind, ist meist mit Ernteeinbußen zu rechnen. Denn sowohl die Bestäubung als auch die Befruchtung bleiben aus. Hinzu kommt, dass das Pflanzenwachstum gestört und die Entwicklung der Wurzeln beeinträchtigt wird. Um die Tomaten vor Kälte zu schützen, kann wie folgt vorgegangen werden:
- im Gewächshaus heizen, z.B.: mit Frostwächter
- im Freiland Tomaten mit Vlies oder Tomatenhaube schützen
- Balkontomaten in den Innenbereich holen
Falscher pH-Wert
Das Substrat bzw. der Boden spielen eine essenzielle Rolle für das Wachstum und die Gesundheit der Tomaten. Im Idealfall ist der Untergrund möglichst locker und durchlässig, sodass die Tomatenpflanzen die enthaltenen Nährstoffe gut aufnehmen können. Ebenso bevorzugen sie eine Erde mit einem pH-Wert von 6,5 – 7. Ist das Erdreich jedoch zu sauer oder zu alkalisch, kann dies die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Unter anderem wird dadurch die Phosphor-Aufnahme gehemmt, sodass in weiterer Folge ein Phosphormangel entsteht.
Es ist daher ratsam, beim Auftreten von violetten Blättern den pH-Wert des Bodens zu überprüfen und gegebenenfalls folgende Schritte durchzuführen:
- pH-Wert senken: Torf, Kompost, Mulchschicht oder Kaffeesatz
- pH-Wert erhöhen: Kaliumhydroxid, Kaliumbikarbonat oder gemahlener Kalk
Psylliden
Nicht immer ist ein Phosphormangel der Grund für die Lilafärbung der Tomatenblätter. Denn hin und wieder sind auch Schädlinge für die Verfärbung verantwortlich, nämlich sogenannte Psylliden. Hierbei handelt es sich um winzig kleine Insekten, die auch unter den Namen „Blattflöhe“ oder „Blattsauger“ bekannt sind. Auch wenn der Name vermuten lässt, dass es sich hierbei um Flöhe handelt, sind Psylliden tatsächlich Käfer. Meist kommen sie in großer Zahl vor und können bei einem starken Befall zum Absterben der Tomatenpflanzen führen.
Symptome und Behandlung
Im frühen Stadium macht sich ein Befall durch eine leichte Gelbfärbung und/oder violetten Verfärbung der oberen Blätter bemerkbar. Ebenso kann es vorkommen, dass die Blätter sich leicht nach oben krümmen. Bei einem starken Befall färbt sich die gesamte Oberseite der Tomatenpflanzen meist in ein Purpurrot, manchmal aber auch in ein gelbliches Grün. Ein Psylliden-Befall lässt sich jedoch effektiv bekämpfen und vorbeugen:
- natürliche Feinde einsetzen
- z.B.: Spinnen, Weichwanzen, Marienkäfer und Schlupfwespen
- befallene Blätter entfernen
- bei starkem Befall Insektizide einsetzen