Tomaten bevorzugen zwar einen möglichst sonnigen Standort, allerdings kann zu viel Sonne zu Hitzeschäden führen. Lesen Sie hier alles Wissenswerte zu Sonnenbrand an Tomaten!
Tomaten gedeihen zwar an einem möglichst sonnigen Plätzchen am besten, allerdings benötigen sie vor allem in der Anfangszeit ausreichend Schutz vor der Hitze. Denn die jungen Pflänzchen sind noch äußerst empfindlich und kommen mit der direkten Sonne nur selten zurecht. Allerdings sind auch ältere Pflanzen nicht immer vor einem Sonnenbrand geschützt, denn insbesondere Pflegefehler können zu Hitzeschäden an den Tomaten führen.
Ursachen für Sonnenbrand
Tomaten lieben zwar die Sonne, allerdings müssen sie zunächst an die direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt werden. Deswegen ist es ratsam, Jungpflanzen stets sanft abzuhärten und sie dadurch mit den Außenbedingungen vertraut zu machen. Hinzu kommt, dass die Wurzeln der Jungpflanzen noch nicht ausreichend entwickelt sind, um genügend Wasser anzusammeln. Die Tomatenpflanzen benötigen jedoch das Wasser, um der Hitze entgegenzuwirken, da sie sonst einen Sonnenbrand bekommen:
- Strahlung zerstört das Blattgrün
- Eiweiß in den Zellen wird zerstört
- Gewebe wird weich
- oberste Zellschicht trocknet aus
Hinweis: Auch die Früchte können einen Sonnenbrand erleiden, sobald die Fruchttemperatur auf über 35 Grad steigt. Wenn sich die Früchte noch im Wachstum befinden, könnten sie dadurch aufplatzen.
Symptome eines Sonnenbrandes
Unabhängig vom Alter der Tomaten macht sich ein Sonnenbrand meist zunächst auf den Blättern bemerkbar. Allerdings kann sich der Sonnenschaden auch auf die Stängel und sogar die Früchte ausweiten. Ein Sonnenbrand an den Tomaten lässt sich in der Regel an folgenden Merkmalen erkennen:
- helle bis weiße Flecken
- Blätter sind papierartig trocken
- Früchte haben zunächst glasige Flächen
- verfärben sich dann ebenfalls weißlich
- kreisförmige, flache Risse
- Früchte können aufplatzen
Hinweis: Insbesondere die Früchte von Cocktailtomaten sowie Tomatensorten mit dünner Haut gelten als besonders gefährdet.
Sonnenbrand an Tomaten – was tun?
Wenn sich ein Sonnenbrand auf den Tomatenpflanzen bemerkbar macht, ist dies zunächst kein Grund direkt in Panik zu verfallen! Denn Tomaten sind generell sehr robust und erholen sich meist wieder von Sonnenschäden. Allerdings ist hierfür unverzügliches Handeln gefragt, denn wenn die Tomaten weiterhin der direkten Sonne ausgesetzt sind, könnten sie sogar eingehen. Bei einem Sonnenbrand an den Tomaten ist es daher wichtig, sie ausreichend vor der Sonneneinstrahlung zu schützen:
- Pflanze schattieren
- ausreichend gießen
- betroffene Blätter vorerst dran lassen
- manchmal erholen sich die Blätter noch
- Blattwerk sorgt für Schatten
Tipp: Wenn die Blätter sich nicht mehr erholen, sollten sie entfernt werden. Denn die verbrannten Blätter kosten der Pflanze nur unnötig Kraft.
Sonnenbrand vorbeugen
Viele Tomatenpflanzen lassen sich trotz Sonnenbrand retten, allerdings benötigt die Pflanze viel Kraft für die Heilung. Dies bedeutet jedoch, dass den Tomaten die Energie für das Wachstum und die Bildung von Früchten fehlt. Es ist daher ratsam, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, sodass die Pflanzen erst gar keinen Sonnenbrand erleiden.
Abhärten
Das Abhärten ist ein essenzieller Bestandteil der Pflege, denn durch diese Maßnahme werden die Pflanzen sanft an die Sonne gewöhnt. Hierbei werden die Jungpflanzen ab Ende April bis Ende Mai immer wieder für kurze Zeit in den Außenbereich gestellt. Allerdings gibt es auch hier einiges zu beachten:
- halbschattiger Standort
- geschützt vor Regen und Wind
- direkte Sonne anfangs vermeiden
- erst nach einigen Tagen in die Sonne stellen
Schattieren
Vor allem für Jungpflanzen hat es sich bewährt, sie in der Anfangszeit zusätzlich zu schattieren. Im Freiland kann hierfür beispielsweise ein Sonnenschirm oder ein mobiles Sonnensegel aufgestellt werden. Im Kübel kultivierte Pflanzen können in der Regel problemlos an einen schattigen Standort gestellt werden. Bei Tomaten im Gewächshaus ist zu beachten, dass diese hinter Glas stehen und deswegen umso mehr eine Schattierung benötigen:
- Schattierfarbe auf das Glas streichen
- Dachfläche mit Kalkanstrich versehen
- Sonnenschutz-Vlies montieren
- Schattennetz anbringen
Kübel und Töpfe
Die Wahl der Töpfe wirkt sich ebenfalls auf das Sonnenbrandrisiko aus, denn diese beeinflussen, wie schnell sich das Substrat erhitzt. Je wärmer die Erde ist, desto mehr Wasser benötigt die Pflanze. Wenn die Pflanze jedoch nicht ausreichend Wasser zur Verfügung hat, besteht Sonnenbrandgefahr.
- Plastiktöpfe erwärmen sich besonders schnell
- geben die Hitze an Substrat und Wurzeln ab
- besser sind Töpfe aus Ton
- im Idealfall doppelwandige Gefäße verwenden
- Erde wärmt sich nicht so schnell auf
Gießen
Das Gießen kann ebenfalls einen Sonnenbrand begünstigen, insbesondere wenn die Pflanzen zur Mittagszeit bewässert werden. Denn das Spritzwasser hinterlässt kleine Wassertröpfchen auf den Pflanzen, welche jedoch wie eine Art Lupe fungieren und für zusätzliche Erhitzung sorgen. Es ist daher ratsam, die Tomaten stets wie folgt zu bewässern:
- nur morgens oder abends gießen
- Wasser kann bis zur Mittagssonne verdunsten
- nicht bei starker Sonne gießen
- immer von unten, direkt auf die Wurzeln gießen
Tipp: Um die Verdunstung vom Wasser einzudämmen, hat sich das Anbringen einer Mulchschicht bewährt. Der Vorteil hierbei ist, dass die Mulchschicht zugleich vor Spritzwasser schützt.
Ausgeizen
Das Ausgeizen fördert bei einem Großteil der Tomatensorten die Bildung von vielen, großen Früchten und ist deswegen für viele Hobbygärtner eine unverzichtbare Pflegemaßnahme. Denn durch das Entfernen von Geiztrieben steht der Pflanze mehr Kraft für die Fruchtbildung zur Verfügung. Werden jedoch zu viele Triebe und Blätter entfernt, fehlt der Pflanze der natürliche Sonnenschutz. Um das zu vermeiden, sollte beim Ausgeizen stets Folgendes berücksichtig werden:
- in sonnigen Phasen nicht zu stark ausgeizen
- vor allem nicht zu viele Laubblätter entfernen
- im Zweifelsfall Geiztriebe stehen lassen
- dadurch bleiben Früchte beschattet