Home Tomatenanbau Cherrytomaten anbauen – Pflanzen, Pflege und die besten Sorten

Cherrytomaten anbauen – Pflanzen, Pflege und die besten Sorten

von Marc
Cocktailtomaten

Die winzigen Cherrytomaten werden oftmals irrtümlicherweise auch als Cocktailtomaten bezeichnet. Obwohl diese beiden Tomatensorten sich auf den ersten Blick äußerst ähnlich sind, gibt es dennoch Unterschiede: Die Cherrytomaten sind meist noch eine Spur süßer als die Cocktailtomaten und zudem noch kleiner. Da sie aufgrund ihrer Größe Kirschen ähneln, werden sie oft auch Kirschtomaten genannt.
Die Cherrytomaten können das ganze Jahr über gekauft werden, sie schmecken aber am besten im Spätsommer. Die Früchte sind noch geschmacksintensiver, wenn sie selbst angebaut werden. Dies hat zudem den Vorteil, dass bei frisch geernteten Früchten der Gehalt an gesunden Inhaltsstoffen höher ist, da dieser mit der Zeit abnimmt. Die Kirschtomaten werden grundsätzlich als einjährige Pflanzen kultiviert, jedoch gibt es mittlerweile einzelne Sorten, welche mehrjährig sind. Der Anbau und die Pflege unterscheiden sich kaum von dem der herkömmlichen Tomatensorten.

Der perfekte Standort

Cherrytomaten bevorzugen wie ihre „Verwandten“ ebenfalls einen besonders sonnigen, aber wettergeschützten Standort. Der Vorteil dieser kleinwüchsigen Sorte ist, dass sie sich sowohl im Freiland, als auch auf dem Balkon anbauen lässt. Ein optimaler Standort zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • ein idealerweise süd- oder südwestlich gerichteter Balkon
  • ein gut gelüftetes Gewächshaus eignet sich ebenfalls
  • idealerweise acht Stunden Sonnenlicht am Tag
  • bei Regen sollten die Pflanzen mit einer Folie oder Plane abgedeckt werden
  • diese darf die Tomatenpflanze jedoch nicht berühren
  • ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen
  • idealerweise 60-80 cm
  • nicht neben Kartoffeln anbauen
  • Anbau neben Ringelblumen und Tagetes ist optimal
  • diese schützen die Tomaten vor Pilzsporen und Schädlingen

Werden die Tomatenpflanzen im Freiland angebaut, lohnt sich die Anschaffung von sogenannten Tomatenhäusern. Dabei handelt es sich um Schutzkonstruktionen, welche die Tomaten vor der Witterung schützen. Tomatenhäuser haben zwei Wände sowie ein Dach und es gibt sie in verschiedenen Größen. Für einzelne Gewächse haben sich spezielle Vliese bewährt, welche die Pflanzen mit Wärme versorgen.

Cherrytomaten säen und pikieren

Tomaten aus Samen ziehenTomatenpflanzen haben den Vorteil, dass sie sich recht simpel selbst säen lassen. Ein weiterer positiver Aspekt der eignen Aufzucht ist, dass die Auswahl der Samen weitaus vielfältiger als das Angebot an vorgezogenen Tomatenpflanzen ist. Die Aufzucht erfordert zudem wenig Equipment: Neben den Samen werden lediglich eine Anzuchterde sowie ein Gefäß benötigt, wobei dieses idealerweise eine spezielle Aussaatschale ist. Um die Tomaten zu säen, muss Folgendes beachtet werden:

  • Aussaat zwischen Februar und April
  • Aussaatschalte mit Anzuchterde füllen
  • Samen in den Behälter legen
  • diese sollten einen Abstand von etwa 3 cm zueinander haben
  • anschließend den Behälter mit Anzuchterde füllen und gießen
  • die Schale an einen sonnigen, warmen Platz stellen
  • ideal ist eine sonnendurchflutete Fensterbank oder ein Wintergarten
  • die Samen keimen nach etwa 5 bis 10 Tagen

junge StabtomateSobald sich die ersten Blätter gebildet haben, müssen die Tomatenpflanzen pikiert werden. Hierbei werden sie einzeln in eigene Töpfe oder Kübel gesetzt, wobei wie folgt vorgegangen wird:

  • den Behälter etwa zu ¾ mit Erde befüllen
  • Pflanze mittig einsetzen, idealerweise bis zum Blattansatz
  • danach die Erde mit dem Handrücken gut andrücken
  • das Gefäß nun bis etwa 5 cm unter den Rand mit Erde auffüllen
  • danach gut gießen

Abhärtung und Einpflanzen der Tomaten

Bevor die Tomatenpflanzen nun ihren festen Standort im Außenbereich einnehmen können, müssen sie zunächst sanft an die Witterungsbedingungen gewöhnt werden. Hierbei werden die Jungpflanzen immer wieder für kurze Zeit nach draußen gestellt, idealerweise an einen halbschattigen geschützten Platz. Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, können die Tomatenpflanzen dauerhaft ihren Platz im Außenbereich einnehmen. Werden die Pflanzen in ein Gemüsebeet gesetzt, wird wie folgt vorgegangen:

  • ein tiefes Loch in die Erde graben
  • idealerweise ist dieses doppelt so groß wie die Wurzelballen
  • der Boden sollte gedüngt sein
  • Humus eignet sich auch
  • die Pflanzen nun leicht schräg einsetzen
  • mit einem Abstand von etwa 5 cm zwischen Erde und Blätter
  • danach gießen und mulchen
  • hierfür eignen sich Kompost, Stroh sowie Brennnesselblätter

Das richtige Substrat

Für die Aussaat ist eine spezielle Anzuchterde ratsam, wohingegen für den eigentlichen Anbau hochwertige Pflanzenerde empfehlenswert ist. Wichtig ist, dass die Erde äußerst nährstoffreich ist, da die Tomatenpflanzen laufend mit Nährstoffen versorgt werden wollen. Zusätzlich zeichnet sich ein ideales Substrat durch folgende Merkmale aus:

  • hohe Durchlässigkeit
  • gute Wasserspeicherkapazität
  • idealerweise kalkhaltig
  • der pH-Wert sollte bei etwa 6,0-7,0 liegen
  • wenn die Erde nicht genügend Nährstoffe hat
  • kann zusätzlich Kompost daruntergemischt werden

Pflege von Cherrytomaten

Tomaten SchüsselTomatenpflanzen sind grundsätzlich sehr pflegeleicht, besonders die kleinwüchsigen Cherrytomaten, machen nicht viel Arbeit, da das Ausgeizen nicht zwingend erforderlich ist. Damit die Gewächse jedoch zahlreiche Früchte tragen können, müssen die optimalen Bedingungen geschaffen werden:

Gießen

  • mit lauwarmem, kalkfreiem Wasser gießen
  • idealerweise früh morgens
  • dann können die Pflanzen trocknen
  • oder abends, wenn die Sonne nicht mehr so stark scheint
  • ist es sehr heiß und trocken, muss zusätzlich gegossen werden
  • der Wurzelballen sollte stets feucht sein
  • die Blätter dürfen jedoch nicht befeuchtet werden
  • bei der Kultur im Kübel etwas mehr gießen
  • denn dort verdunstet das Wasser schneller

Düngen

  • beim Düngen sollte die Erde feucht sein
  • ansonsten können die Wurzeln beschädigt werden
  • idealerweise speziellen Tomatendünger verwenden
  • besonders im Freiland eignet sich Kompost
  • alle 2 bis 3 Wochen bis zum ersten Fruchtansatz düngen
  • danach wöchentlich düngen

Ausgeizen

Die meisten Cherrytomaten gehören zu den Buschtomaten, welche wie der Name schon verrät, buschig wachsen. Das Ausgeizen ist bei vielen Tomaten kein zwingender Bestandteil der Pflege, aber dennoch ratsam. Denn durch das Ausgeizen können die Gewächse ihre Energie für die Bildung der Früchte verwenden, was sich wiederum im Ertrag der Ernte sowie im Geschmack der Tomaten bemerkbar macht. Beim Ausgeizen wird wie folgt vorgegangen:

  • regelmäßig die Seitentriebe entfernen
  • frische, junge Geiztriebe mit den Fingern abknipsen
  • festere Geiztriebe sanft zur Seite knicken
  • damit sie an der Sollbruchstelle brechen
  • ältere Seitentriebe abschneiden
  • jedoch nicht über der Blütendolde schneiden
  • zusätzlich die unteren Blätter entfernen

Tomaten ausgeizenDas Ausgeizen der Gewächse sorgt dafür, dass diese vermehrt in die Höhe wachsen, weshalb sie gestützt werden müssen. Hierfür gibt es spezielle Rankhilfen, welche in unterschiedlichen Variationen angeboten werden. Für die Cherrytomaten eignen sich besonders Tomatenstäbe oder Spaliere. Vor allem für den Anbau auf dem Balkon gibt es sehr dekorative Exemplare, welche sich zudem wiederverwenden lassen. Essenziell für den neuerlichen Gebrauch ist, dass die Rankhilfen sorgfältig gereinigt werden.

Ernte

Sobald die Früchte nicht mehr grün, sondern eine kräftige rote bzw. gelbe Farbe aufweisen und eine feste Schalte haben, sind sie reif für die Ernte. Wenn die Früchte geerntet werden, sollte die Fruchthaube keinesfalls beschädigt werden. Nach dem Ernten können die Früchte gelagert werden. Hierbei ist Folgendes zu beachten:

  • Temperatur zwischen 16-18 °Grad
  • der Kühlschrank eignet sich nicht
  • dort ist es oftmals zu kalt
  • der Ort sollte dunkel und trocken sein
  • idealerweise isoliert von anderem Gemüse lagern
  • denn die Tomaten weisen einen hohen Gehalt an Ethylen auf

Krankheiten und Schädlinge

kranke TomateTomatenpflanzen sind besonders anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen, wobei es mittlerweile zahlreiche resistente Sorten gibt. Der Anbau neben Kartoffeln kann den Befall zudem fördern, wohingegen Ringelblumen und Tagetes die Tomatenpflanzen vor Schädlingen schützen. Zu den häufigsten Erkrankungen und Schadorganismen zählen:

  • Kraut- und Braunfäule
  • Dürrfleckenkrankheit
  • Blattfleckenkrankheit
  • Fusarium-Welke
  • Grauschimmel
  • Blattläuse
  • Spinnmilben
  • Weiße Fliegen
  • Tomatenminiermotten

Nährwerte der Cherrytomaten

Die kleinen Cherrytomaten bestechen vor allem durch ihren äußerst süßlichen Geschmack. Die Früchte sind zudem wahre Vitaminbomben, denn sie sind unglaublich gesund. Die Nährwerte sind beachtlich, denn die Früchte haben trotz ihrer Süße kaum Kalorien. Die Nährwerte für 100 Gramm Cherrytomaten lauten:

  • Brennwert: 63 kJ
  • Kalorien: 15 kcal
  • Kohlehydrate: 2,8 g
  • davon Zucker: 2,5 g
  • Fett: 0,1 g
  • Ballaststoffe: 1 g
  • Wassergehalt: 90 %

Die kleinen Früchte sind äußerst gesund und eignen sich aufgrund der kaum vorhandenen Kalorien somit ideal als Nascherei für zwischendurch. Zusätzlich enthalten sie zahlreiche Vitamine, wie Vitamin C, B1, B2, B6, K und Niacin. Doch auch der Gehalt an Mineralstoffen ist beachtlich, denn Cherrytomaten enthalten:

  • besonders viel Kalium
  • Magnesium
  • Kalzium
  • Phosphor
  • Natrium
  • Eisen

Darüber hinaus haben sie eine antioxidative Wirkung, denn Tomatenpflanzen enthalten Lycopin. Dieser Stoff zählt zu den Carotinoiden und ist für die rote Färbung der Tomaten verantwortlich. Für den Menschen ist dieser besonders gesundheitsfördernd, da er das Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen verringert. Keine andere Frucht enthält mehr Lycopin als die Cherrytomate.

Welche Sorte darf es sein?

Cherrytomaten gibt es in zahlreichen Variationen, welche sich allesamt durch ihren süßen Geschmack auszeichnen. Es gibt sowohl Sorten, welche sich für den Anbau auf dem Balkon eignen, als auch welche, die bevorzugt im Freiland gesetzt werden sollten. Die Pflege ist grundsätzlich bei den meisten Sorten gleich, wobei einige Pflanzen es bevorzugen, ausgegeizt zu werden. Zu den beliebtesten Sorten zählen:

Sweet Tiny Tiger
Die Tomatensorte Sweet Tiny Tiger ist äußerst robust sowie pilztolerant. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa einem Meter und eignet sich für den Anbau auf dem Balkon. Sie zeichnet sich zudem durch folgende Merkmale aus:

  • blaugrünes Laub
  • gelb-rot gestreifte Früchte
  • diese haben in etwa die Größe eines Tischtennisballs
  • sehr intensives Aroma
  • süß-würziger Geschmack

Black Cherry
Die Black Cherry ist eine frühe und kältetolerante Tomate. Sie zeichnet sich durch ihren hohen Ertrag aus, denn pro Rispe wachsen rund 12 Früchte, welche nacheinander abreifen. Zusätzlich hat die Black Cherry diese Besonderheiten:

  • Wuchshöhe etwa 2,5 Meter
  • Früchte haben einen süßen Geschmack
  • sie sind saftig und aromatisch
  • schwarz-violette gefärbt

Pepe
Die Tomatensorte Pepe ist eine sehr frühe Sorte und eignet sich sowohl für den Anbau im Topf als auch für den Gemüsegarten. Ihre Rispen sind reichbesetzt, mit etwa 50 Früchten pro Rispe verspricht sie eine ertragreiche Ernte. Weitere Merkmale der Pepe sind:

  • Wuchshöhe etwa 1,20 Meter
  • knallrote Früchte

Lupitas
Die Cherrytomate Lupitas ist sehr robust und wenig anfällig für Braunfäule. Sie eignet sich daher ideal für den Anbau im Freiland oder im Gewächshaus. Zusätzlich besticht sie durch diese Eigenschaften:

  • Wuchshöhe etwa 1,80 Meter
  • hoher Ertrag
  • Früchte sind glänzend rot und rund
  • süßlich-fruchtiges Aroma
  • Fruchtgewicht etwa 15-20 Gramm

Bartelly
Die Tomatensorte Bartelly ist äußerst pflegeleicht, denn sie kommt mit wenig Düngung aus. Zudem ist sie totalresistent gegen das Tomatenmosaikvirus sowie resistent gegen die Samtfleckenkrankheit. Sie eignet sich ideal für den Anbau auf dem Balkon und weist diese Besonderheiten auf:

  • lange, stark verzweigte Rispen
  • leicht ovale Früchte
  • diese sind platzfest
  • fruchtiger Geschmack
  • Fruchtgewicht etwa 15-20 Gramm

Philovita
Die Philovita ist sehr tolerant gegen Krankheiten sowie hochtolerant gegen die Kraut- und Braunfäule. Sie eignet sich daher ideal für den Anbau im Freiland. Neben ihrem kräftigen Wachstum hat sie zusätzlich diese Merkmale:

  • sehr saftige Früchte
  • diese haben einen hohen Zuckergehalt
  • Fruchtgewicht etwa 15-20 Gramm

Gardener’s Delight
Diese frühreife Cherrytomate ist sehr robust und eignet sich für den Anbau im Gemüsebeet oder im Gewächshaus. Da sie eine Wuchshöhe zwischen 1,50-1,80 Meter erreichen kann, ist das Ausgeizen sowie das Stützen mit einer Rankhilfe erforderlich. Die Gardener’s Delight zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • gut lagerfähig
  • hellrote Tomaten
  • diese sind etwa 2,5-4,0 cm groß
  • pro Rispe etwa 16 Tomaten
  • süßes Aroma

Ildi
Die Tomatensorte Ildi wurde in Mitteldeutschland gezüchtet und ist somit an das hiesige Klima angepasst. Sie trägt viele kleine Früchte und verspricht somit eine ertragreiche Ernte. Da sie eine Wuchshöhe von rund 1,50 Metern erreicht, ist das Ausgeizen sowie eine Rankhilfe unerlässlich. Die Ildi eignet sich sowohl für Kultur im Kübel als auch für den Anbau im Gemüsebeet. Sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • gelbe birnenförmige Tomaten
  • milder, sehr süßer Geschmack
  • weiche Schale

Sweet Baby
Diese früh reifende Tomate ist sehr tolerant gegen Krankheiten und eignet sich somit für den Anbau im Freiland oder im Gewächshaus. Die Ernte ist äußerst ertragreich, denn die Sweet Baby kann bis zu 250 Früchte tragen. Weitere Besonderheiten dieser Sorten sind:

  • sehr saftige Tomaten
  • diese sind aromatisch und süß
  • Fruchtgewicht etwa 10-15 Gramm

Hier weiterlesen