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Tomaten ins Freiland pflanzen – alles über die Pflege

von Marc
reife Tomaten am Tomatenstrauch

Tomaten lassen sich problemlos im heimischen Garten anbauen. Vom Einsetzen bis zur Ernte – unser Artikel liefert Ihnen alle wichtigen Informationen zum Anbau von Freilandtomaten!

Wer einen Garten sein Eigen nennt und gerne Tomaten isst, kann diese mit wenigen Handgriffen selbst anbauen. Die roten Früchte können zudem problemlos mit vielen anderen Pflanzen im Gemüsebeet kultiviert werden, sodass eine variationsreiche Mischkultur möglich ist. Wichtig ist, dass der Standort sowie die benachbarten Pflanzen sorgfältig gewählt werden. Wer die Pflanzen zudem fachgerecht pflegt, kann sich über eine ertragreiche Ernte freuen!

Standort

Um das Wachstum der Tomatenpflanzen optimal zu fördern, sollten sie mindestens acht Stunden Sonnenlicht am Tag erhalten. Der ideale Standort für die Tomaten ist daher ein sonniges und warmes Plätzchen. Doch mit dem Sonnenlicht ist es noch nicht getan, denn die Tomaten haben weitere Ansprüche an den Standort:

  • keine Zugluft
  • vor Regen und Wind geschützt
  • Schutz bietet beispielsweise eine Hauswand
  • ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen
  • in der Reihe: ca. 60-70 cm
  • zwischen den Reihen: mindestens 80 cm

Nachbarn

Petersilie für den Tomatensalat

Petersilie

Wenn die Tomaten im Gemüsebeet angebaut werden, ist unbedingt auf die Fruchtfolge zu achten. Tomaten gelten zwar grundsätzlich mit sich selbst als verträglich, dennoch raten Experten davon ab, die Pflanzen über mehrere Jahre am gleichen Standort anzubauen. Im Gemüsebeet bietet es sich zudem die Mischkultur an, allerdings ist hierbei unbedingt zu berücksichtigen, dass sich nicht alle Gewächse als Nachbarn für die Tomaten eignen. Folgende Pflanzen können jedoch problemlos neben den Tomaten angebaut werden:

  • Basilikum
  • Buschbohne
  • Knoblauch
  • Kohl
  • Kopfsalat
  • Möhren
  • Radieschen
  • Salat
  • Spinat
  • Petersilie
  • Zucchini

Tipp: Für Tomaten gibt es auch schlechte Nachbarn, wie beispielsweise Kartoffeln und Fenchel. Es ist ratsam, diese Gewächse nicht nebeneinander anzubauen.

Boden

Um das Wachstum der Tomaten bestmöglich zu fördern, sollten sie in einen möglichst lockeren Boden eingesetzt werden. Denn dieser bietet den Wurzeln weniger Widerstand, sodass sie sich entsprechend ausbreiten können. Das wirkt sich wiederum auf das Wachstum der Pflanze aus, denn ein gut entwickeltes Wurzelsystem fördert die Nährstoff- und Wasserversorgung. In hiesigen Regionen ist es daher ratsam, den Gartenboden bei Bedarf für die Tomaten zu verbessern bzw. vorzubereiten:

  • sandige Böden mit Bentonit und Zeolith auflockern
  • lehmige Böden mit Sand oder feinkörnigen Lavasplitt verbessern
  • tonhaltige Böden mit Kompost anreichern
  • pH-Wert: Zwischen 6,5-7,0
  • optimal ist ein integrierter Langzeitdünger

Einpflanzen

grüne Tomaten am StrauchIn der Regel werden die Tomaten nach den Eisheiligen in das Freiland gesetzt, wobei der 20. Mai als Stichtag gilt. Denn ab diesem Zeitpunkt ist die Wahrscheinlichkeit von Spätfrost wesentlich geringer und die Temperaturen sind milder. Im Idealfall haben die Pflanzen zudem eine Wuchshöhe von etwa 30 bis 40 Zentimetern erreicht und die erste Blütendolde gebildet. Wenn die Bodentemperatur zudem bei etwa 13 bis 15 Grad liegt, können die Jungpflanzen wie folgt in das Freiland gesetzt werden:

  • Pflanzloch ausgraben
  • etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen
  • etwa 1 Spaten tief
  • ausreichend Pflanzabstand einhalten
  • ideal sind 50-60 cm
  • Pflanzloch mit etwas Kompost anreichern
  • Jungpflanze austopfen und Keimblätter entfernen
  • Pflanze mittig in das Erdloch setzen
  • Rankhilfe einsetzen
  • Pflanzloch mit Erde auffüllen
  • Erde vorsichtig andrücken
  • reichlich gießen

Rankhilfe

Grundsätzlich ist es ratsam, alle Tomaten mit einer Rankhilfe zu stützen. Denn die Pflanzen wachsen zum einen sehr schnell und bilden bei fachgerechter Pflege eine Vielzahl an Früchten. Wenn die Triebe nicht gestützt werden, kann es durchaus vorkommen, dass sie unter der Fruchtlast zusammenbrechen. Im Freiland sprechen zudem die Witterungsbedingungen für eine Stütze, denn starker Wind kann ebenfalls zum Knicken der Zweige führen. Um die Freilandtomaten optimal zu stabilisieren, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • Rankhilfe beim Einpflanzen mit einsetzen
  • beispielsweise Tomatenstäbe aus Bambus
  • Stab und Pflanze mit einer Schnur befestigen
  • Schnur um die Stütze legen und Enden überkreuzen
  • an der Jungpflanze locker zusammenbinden

Hinweis: Die Schnur sollte keinesfalls zu gezogen werden, denn die Stängel und Triebe werden mit voranschreitender Reife immer dicker.

Regenschutz

TomatendachIm Freiland sind die Tomaten den Witterungsbedingungen wie Wind und Regen ausgesetzt. Allerdings kann insbesondere Regen den Pflanzen zu schaffen machen, denn die Feuchtigkeit begünstigt Pilze wie beispielsweise die Braunfäule. Es ist daher ratsam, die Freilandtomaten mit einem Regenschutz zu versehen. Hierfür bieten sich unter anderem folgende Methoden an:

  • Tomatenhaus
  • Folie mit Löchern
  • Folienzelte
  • Tomatenhaube

Gießen

Das Bewässern der Tomaten ist neben dem Düngen ein weiterer wichtiger Bestandteil der Pflege. Nach dem Einpflanzen ist es ratsam, die Tomatenpflanzen in den ersten Tagen etwas weniger zu gießen. Denn dadurch werden die Wurzeln angespornt, sich auf die Suche nach Wasser zu machen. Dies wiederum fördert das Wurzelwachstum und wirkt sich somit positiv auf das Wachstum der Tomaten aus. Zudem sollte beim Gießen stets Folgendes beachtet werden:

  • am besten mit Regenwasser gießen
  • abgestandenes Leitungswasser eignet sich auch
  • immer unterhalb der Blätter gießen
  • am besten direkt bei den Wurzeln
  • Blattwerk darf nicht befeuchtet werden
  • Erde nie austrocknen lassen
  • am besten morgens gießen
  • bei Bedarf noch einmal am Nachmittag oder Abend

Tipp: Die Wasserversorgung der Tomaten sollte stets gleichmäßig sein, da sonst die Früchte aufplatzen könnten!

Düngen

Hornspäne als Tomatendünger verwendenIm Idealfall wird das Pflanzloch beim Einsetzen der Tomaten direkt mit Kompost oder Hornspäne angereichert. Alternativ hierfür eignet sich jedoch auch ein mineralischer Langzeitdünger. Ab der Fruchtbildung werden die Tomatenpflanzen am besten mit einem kalium- oder magnesiumreichen Dünger versorgt, wie beispielsweise ein handelsüblicher Tomatendünger. Allerdings können die Freilandtomaten auch mit einer Vielzahl an organischen Düngemitteln gedüngt werden:

  • Hornspäne und Hornmehl
  • Kompost
  • Viehmist, vor allem Pferdedung
  • ausgegeizte Triebe
  • Brennnesselsud
  • Kaffeesatz

Hinweis: Aufrollende Blätter lassen meist auf eine Nährstoffüberversorgung aufgrund von Überdüngung schließen. Wenn sich die Blätter aufrollen, sollte die Düngermenge etwas reduziert werden.

Schneiden

Tomaten ausgeizenDas Ausgeizen der Tomaten ist generell für alle Tomatensorten empfehlenswert. Ausgenommen hiervon sind lediglich Buschtomaten, allerdings werden diese bevorzugt auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert. Hochwachsende Stabtomaten sollten hingegen unbedingt ausgegeizt werden, sodass die Pflanzen ihre Kraft in die Bildung der Früchte stecken können. Wer eine ertragreiche Ernte anstrebt, sollte die Tomatenpflanzen bis zur letzten Blüte etwa ein bis zwei Mal wöchentlich ausgeizen. Im Idealfall wird diese Pflegemaßnahme an einem trockenen, leicht windigen Morgen wie folgt durchgeführt:

  • untersten Blätter entfernen
  • Geiztriebe abknipsen
  • festere Triebe zur Seite knicken oder abschneiden
  • blühende Seitentriebe ebenfalls entfernen
  • ab August frische Blüten abnehmen
  • ab 4. oder 5. Blütenstand den Haupttrieb kappen
  • nicht zu viele Blätter entfernen, wegen Sonnenbrandgefahr!

Tipp: Beim Ausgeizen ist unbedingt darauf zu achten, dass zum einen nicht über der Blütendolde und zum anderen nicht zu tief in die Blattachseln geschnitten wird.

Ernte und Lagerung

Im Idealfall tragen die Tomatenpflanzen bereits nach wenigen Monaten zahlreiche Früchte, welche meist ab Juni geerntet werden können. Ob die Früchte vollreif sind, lässt sich in der Regel an ihrem Erscheinungsbild erkennen. Denn unreife Tomaten sind grün gefärbt, wohingegen reife Früchte ihre sortentypische Färbung angenommen haben. Zudem lassen sich reife Tomaten ohne jeglichen Kraftaufwand pflücken und haben eine etwas weichere Haut. Wenn die Früchte nicht direkt nach der Ernte verzehrt werden, ist es ratsam, diese wie folgt zu lagern:

  • nicht im Kühlschrank!
  • denn dort ist es zu kalt
  • optimale Temperatur zwischen 16-18 Grad
  • isoliert von anderem Gemüse aufbewahren
  • Tomaten konservieren

Krankheiten

Krautfäule bei TomatenpflanzeTomaten können an den unterschiedlichsten Krankheiten erkranken, wobei vor allem Pilzerreger besonders gefährlich sind. Eine Vielzahl an Erkrankungen wird durch eine hohe Feuchtigkeit begünstigt, weshalb es umso wichtiger ist, dass die Pflanzen fachgerecht von unten gegossen werden. Ebenso sollte stets ein ausreichender Pflanzabstand eingehalten werden, sodass die Erreger sich nicht ungehindert ausbreiten können. Ein Restrisiko bleibt jedoch immer bestehen, weshalb folgende Krankheiten besonders häufig auftreten:

  • Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani)
  • Echter Mehltau (Oidium neolycopersici)
  • Grauschimmel (Botrytis cinerea)
  • Frucht- und Stengelfäule (Didymella Iycopersici)
  • Korkwurzeln Pyrenochaeta lycopersici

Schädlinge

Im Freiland sind die Tomatenpflanzen etlichen Schädlingen ausgeliefert, wobei im heimischen Garten vor allem Blattläuse und Weiße Fliege besonders häufig auftreten. Hinzu kommen zahlreiche Insekten, welche sich regelrecht auf Tomaten spezialisiert haben:

  • Tomatenminierfliegen (Liriomyza bryoniae)
  • Tomatenminiermotte (Tuta absoluta)
  • Gemüseeule (Lacanobia (Diataraxia) oleracea)

Hinweis: Schnecken knabbern zwar gerne zahlreiche Gartenpflanzen an, allerdings haben sie in der Regel kein Interesse an Tomaten.

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