Die Harzfeuer F1 ist eine alte, bekannte Tomatensorte welche, als besonders wuchsfreudig gilt. Lesen Sie hier, wie Sie die robuste Stabtomate am besten anbauen und pflegen.
Die Tomate „Harzfeuer F1“ stammt ursprünglich aus Deutschland und hat sich seit Jahren als eine der beliebtesten Tomatensorten etabliert. Sie wird bevorzugt im Gewächshaus kultiviert, kann aber auch problemlos im Freiland als auch auf dem Balkon angebaut werden. Da es sich hierbei um eine Stabtomate handelt, sollte sie unbedingt mit einer Kletterhilfe ausgestattet und regelmäßig ausgegeizt werden.
Tomate Harzfeuer F1
Die Tomate „Harzfeuer F1“ ist eine Stabtomate, welche äußerst viele, mittelgroße Früchte hervorbringt. Da sie zudem zur Familie der Hellfruchtsorten gehört, reifen die Tomaten gleichmäßig rot heran und bilden zudem nur selten einen Grünkragen aus. Die schmackhaften Früchte bestechen vor allem durch ihr volles Aroma und haben zudem folgende Eigenschaften:
- Farbe: tiefrot
- Fruchtform: rund
- Fruchtgewicht: 50-100 Gramm
- Geschmack: süßlich, aromatisch
- Festigkeit: schnitt- und relativ platzfest
Tipp: Die Früchte der Harzfeuer F1 lassen sich ideal roh und unverarbeitet verzehren, eignen sich aber auch hervorragend für Salate.
Standort
Die robuste Harzfeuer F1 wird bevorzugt im Gewächshaus kultiviert, allerdings kann sie auch im Freiland angebaut werden. Der Anbau auf dem Balkon ist unter Umständen auch möglich, sofern genügend Platz vorhanden ist. Denn die Harzfeuer F1 ist eine Stabtomate, welche durchaus über zwei Meter hoch werden kann. Damit die Harzfeuer F1 besonders gut wächst und gedeiht, sollte der Standort folgende Voraussetzungen erfüllen:
- heller, warmer Standort
- optimal 8 Stunden Sonnenlicht täglich
- Pflanzabstand etwa 60×80 cm
- im Freiland vor Wind und Regen schützen
Boden/Substrat
Tomatenpflanzen sind Starkzehrer und benötigen demnach einen nährstoffreichen Untergrund. Da die Harzfeuer F1 bevorzugt im Gewächshaus angebaut wird, ist es ratsam, den Boden vor dem Einpflanzen für die Tomate vorzubereiten. Hierfür bietet sich beispielsweise das Einarbeiten von Kompost oder Rindenmulch an. Allerdings hat die Harzfeuer F1 sowohl im geschützten Gewächshaus als auch im Freiland stets dieselben Anforderungen an den Boden:
- nährstoffreich
- locker und wasserdurchlässig
- pH-Wert: 6,5-7,0
Aussaat
Wird die Harzfeuer F1 im Gewächshaus kultiviert, kann mit der Aussaat bereits im Februar begonnen werden. Denn die geschützten Bedingungen im Gewächshaus ermöglichen ein früheres Einpflanzen. Wenn die Harzfeuer F1 jedoch künftig im Freiland platziert wird, sollte sie frühestens Anfang/Mitte März ausgesät werden. Unabhängig vom zukünftigen Standort werden für die Anzucht stets eine spezielle Anzuchterde sowie Behälter, wie beispielsweise eine Anzuchtschale oder Multitopfplatten, benötigt. Das Aussäen der Harzfeuer F1 gestaltet sich stets wie folgt:
- Anzuchterde in Behälter füllen
- Samen mit ausreichendem Abstand verteilen
- Saatgut mit Substrat bedecken
- vorsichtig bewässern
- Behälter abdecken, jedoch nicht ganz verschließen
- an einen warmen, hellen Standort platzieren
- Keimdauer: 8-15 Tage
- Keimtemperatur: 20-24 Grad
Tipp: Während der Keimzeit unbedingt darauf achten, dass die Erde stets feucht ist. Damit die Luft besser zirkulieren kann und sich kein Schimmel bildet, sollte die Abdeckung täglich abgenommen werden.
Pikieren und Abhärten
Im Idealfall durchbrechen die Sämlinge nach spätestens 14 Tagen die Erde und bilden rund zwei Wochen später die ersten Blätter. Nun ist es Zeit, die Sämlinge zu pikieren und ihnen eigene Töpfe zur Verfügung zu stellen. Wenn die Harzfeuer F1 künftig im Freiland platziert wird, ist es zudem ratsam, die entsprechend abzuhärten. Hierbei werden die Pflanzen immer für einige Stunden in den Außenbereich gestellt, sodass sie sich langsam an die Wetterbedingungen gewöhnen können. Um die Tomaten möglichst schonend mit den Außenbedingungen vertraut zu machen, sollte beim Abhärten stets Folgendes beachtet werden:
- ab Ende April bis Ende Mai
- mindestens 8 Grad im Außenbereich
- Pflanze für einige Stunden nach draußen stellen
- möglichst warmer und heller Standort
- pralle Mittagssonne anfangs vermeiden
- zusätzlich vor Regen und Wind schützen
- beispielsweise mit einer Folie
Hinweis: Das Abhärten ist zwar vor allem für die Kultur im Freiland ein ratsamer Arbeitsschritt. Allerdings profitieren auch Gewächshaustomaten von dieser Maßnahme, weshalb sie im Idealfall ebenfalls abgehärtet werden.
Einpflanzen
Der optimale Zeitpunkt zum Einpflanzen der Harzfeuer F1 ist abhängig von ihrem zukünftigen Standort. Denn im Gewächshaus kann sie dank der geschützten Umgebung bereits Mitte/Ende April eingesetzt werden. Ins Freiland sollte die Tomate jedoch frühestens nach den Eisheiligen und somit erst ab dem 20. eingepflanzt werden. Doch nicht nur der Zeitpunkt spielt eine entscheidende Rolle hierfür, denn die Pflanzen sollten ein gewisses Wachstumsstadium erreicht haben. Im Idealfall ist die Tomate etwa 30 bis 40 cm hoch und hat bereits die erste Blütendolde gebildet. Sofern diese Voraussetzungen erfüllt werden, kann die Harzfeuer F1 wie folgt eingepflanzt werden:
- Pflanzlöcher ausgraben
- mindestens so tief wie der Topfballen
- Keimblätter entfernen
- Jungpflanze vorsichtig einsetzen
- Rankhilfe miteinsetzen
- oder Pflanze im Gewächshaus anbinden
- unteren 5 cm der Stängel mit Erde bedecken
- Erde vorsichtig andrücken
- ausgiebig bewässern
Tipp: Wenn die Erde im Topf besonders trocken ist, sollte die Pflanze vor dem Einsetzen in einen Wassereimer getaucht werden.
Düngen
Die starkzehrenden Tomaten können mit einer Vielzahl an Düngemitteln versorgt werden, wobei insbesondere der Flüssigdünger beliebt ist. Da die Harzfeuer F1 jedoch bevorzugt im Gewächshaus oder im Freiland kultiviert wird, eignen sich organische Düngemittel besonders gut. Hierfür bietet sich vor allem Kompost an, welcher nicht nur natürlich, sondern zugleich auch kostengünstig ist. Die Harzfeuer F1 kann zudem auch mit folgenden Düngemitteln versorgt werden:
- Hornspäne und Hornmehl
- Gesteinsmehl
- Viehmist
- Brennnesseljauche
- Mulchschicht
Hinweis: Wenn man die Harzfeuer-Tomate im Kübel kultiviert, ist es ebenfalls ratsam, sie mit einem Langzeitdünger zu versorgen. Hierfür haben sich vor allem Düngestäbchen und Drops bewährt.
Gießen
Tomatenpflanzen bevorzugen einen feuchten Untergrund, allerdings sollte Staunässe stets vermieden werden. Um das Wachstum der Harzfeuer F1 zu fördern, ist das regelmäßige Gießen unverzichtbar. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Pflanzen stets direkt an den Wurzeln bewässert werden. Denn feuchte Blätter begünstigen das Risiko von Pilzinfektionen, welches vor allem im Gewächshaus unbedingt zu vermeiden ist. Um die Harzfeuer F1 fachgerecht zu gießen, ist zudem auf Folgendes zu achten:
- mit temperiertem Regenwasser gießen
- abgestandenes Leitungswasser eignet sich auch
- am besten früh morgens gießen
- im Sommer zusätzlich bewässern
- am Nachmittag oder in den frühen Abendstunden
Tipp: Um Schwankungen der Boden- und/oder Luftfeuchte zu vermeiden, sollte das Gewächshaus stets ausreichend gelüftet werden.
Ausgeizen
Die Harzfeuer F1 ist eine Stabtomate und sollte demnach regelmäßig ausgegeizt werden. Diese Pflegemaßnahme sorgt nicht nur für ein gleichmäßiges Wachstum, sondern fördert vor allem das Wachstum und Fruchtbildung. Denn durch das Entfernen der überschüssigen Geiztriebe hat die Pflanze mehr Energie, welche sie in die Bildung der Tomaten stecken kann. Die Harzfeuer F1 sollte daher regelmäßig wie folgt von überschüssigen Trieben befreit werden:
- Seitentriebe kürzen
- bodennahe Blätter bis zum ersten Fruchtansatz entfernen
- Geiztriebe entfernen
- nach dem 5. oder 6. Blütenstand die Spitze kappen
Tipp: Die abgeschnittenen Triebe eignen sich hervorragend als Mulchmaterial!
Ernte
Die Früchte der Harzfeuer F1 sind ab Juni bis September bereit zum ernten. Allerdings sollten die Tomaten möglichst lange an der Pflanze belassen werden, sodass sie ihr volles Aroma entfalten können. Da die Harzfeuer F1 eine Hellfruchtsorte ist, reifen ihre Früchte gleichmäßig rot heran. Zudem lassen sich reife Früchte an folgenden Merkmalen erkennen:
- keinerlei grüne Stellen mehr vorhanden
- Tomaten sind nicht mehr zu fest
- lassen sich jedoch leicht eindrücken
- Früchte sind ohne viel Kraftaufwand pflückbar
Krankheiten und Schädlinge
Die Harzfeuer F1 gilt als besonders robuste Pflanze, allerdings ist auch diese Sorte nicht vor allen Krankheiten und Schädlingen geschützt. Denn vor allem Spinnmilben und Tomatenminierfliegen machen den Tomaten oftmals zu schaffen. Da die Harzfeuer F1 bevorzugt im Gewächshaus kultiviert wird, sollte unbedingt auf eine ausreichende Luftzirkulation geachtet werden. Denn im geschlossenen Raum kommt es oftmals zu einer hohen Luftfeuchtigkeit, welche wiederum zahlreiche Krankheiten begünstigt:
- Samtfleckenkrankheit
- Grauschimmel
- Bakterienwelke
Tipp: Um das Krankheitsrisiko zu minimieren, ist zudem auf einen ausreichenden Pflanzabstand und die fachgerechte Bewässerung zu achten.
Hintergrundwissen
Die Harzfeuertomate ist ein Hybrid und bekommt daher ein „F1“ an den Namen. Harzfeuer F1 stammt aus dem Institut für Pflanzenzüchtung der deutschen Akademie der Landwirschaftswissenschaften (DAL), welches 1972 in AdL umbenannt wurde. Im Jahr 1959 wurde diese Züchtung als „Prima Vera F1“ zugelassen und am 21. September 1961 in „Harzfeuer F1“ umbenannt. Seit diesem Zeitpunkt erobert sie immer mehr Gärten und begeistert viele Züchter.