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Kaliumdünger für Tomaten herstellen | Düngen mit Asche

von Marc
Dünger

Kalium gehört zusammen mit Stickstoff und Phosphor zu den drei wichtigsten Pflanzennährstoffen, ohne deren ausreichende und ausgewogene Zufuhr die starkzehrenden Tomaten weder gesund wachsen noch schmackhafte Früchte entwickeln. Eine spezielle Kaliumdüngung ist zwar in der Regel nicht notwendig, da das Mineral bei einer Vollversorgung in ausreichendem Maß verabreicht wird. In manchen Fällen – etwa auf leichten, sandigen oder Böden mit tendenziell niedrigem pH-Wert sowie bei lang anhaltender Trockenheit – kann ein Kaliumdünger sinnvoll sein. Eine Überdosierung vermeiden Sie durch die Verwendung natürlicher Materialien wie beispielsweise Holzasche.

Weshalb Kalium für Tomaten so wichtig ist

Kalium oder auch kurz Kali, chemisch K abgekürzt, ist für viele Stoffwechselprozesse unverzichtbar und sorgt zudem dafür, dass die Pflanzen gesund und kräftig bleiben. Vor allem für einen geregelten Wasserhaushalt benötigen nicht nur Tomatenpflanzen das Mineral, weshalb sich ein Kaliummangel oft an vertrocknenden Blättern bemerkbar macht. Werden Pflanzen mit zu wenig Kalium versorgt, können sie trotz ausreichender Flüssigkeitsversorgung kein Wasser mehr aufnehmen und verdursten buchstäblich. Starkzehrende Fruchtgemüse wie Tomaten benötigen den Nährstoff jedoch noch aus einem anderen Grund: Die leckeren roten Früchte entwickeln sich nur bei einer ausreichenden Versorgung, auch ihr typisches Aroma bilden sie nur dann aus. Dabei haben Tomatenpflanzen mit durchschnittlich 3,8 Gramm pro Quadratmeter einen überdurchschnittlich hohen Bedarf. Wird dieser nicht gedeckt, bleiben die Früchte klein, blass und wenig aromatisch.

Spezieller Kaliumdünger notwendig?

DüngerSofern Sie Ihre Tomatenpflanzen mit einem Volldünger bzw. einem NPK-Dünger (Mehrnährstoffdünger) versorgen, ist eine zusätzliche Gabe des Minerals im Grunde nicht notwendig. Dies gilt auch, wenn Sie Ihre Pflanzen mit organischen Düngemitteln versorgen, da auch Kompost, Mist und Co. den Nährstoff in der Regel in ausreichendem Maß beinhalten. Natürlich zu düngen bietet im Vergleich zu einer Versorgung mit künstlichen Düngemitteln sogar handfeste Vorteile: Nicht nur, dass Sie den organischen Nährstoffkreislauf am Leben erhalten, Sie vermeiden mit natürlichen Düngern zudem eine Überversorgung. Diese kann ebenso wie eine Unterversorgung gravierende Folgen haben, die sich an Symptomen wie Wachstumshemmungen, mangelnder Fruchtertrag und diversen Krankheiten bemerkbar macht. Ohnehin ist es sinnvoll, vor einer geplanten Düngeperiode sowie bei vermuteten Mangelerscheinungen eine Bodenanalyse durchführen zu lassen. Anhand dieser lässt sich erkennen, ob tatsächlich eine Kaliummangelversorgung vorliegt.

Kalium gehört zu den zehn auf der Erde am häufigsten vorkommenden Minerale, ist aber meist nur in gebundener Form vorhanden und somit für Pflanzen nur schwer zugänglich. Diese sind auf gelöste Formen angewiesen, da diese sich leichter über die Wurzeln aufnehmen lassen. Dennoch ist ein spezieller Kaliumdünger nur in bestimmten Fällen notwendig, nämlich wenn

  • ein Kaliummangel durch eine Bodenanalyse festgestellt wurde
  • der Anbau auf leichten, sandigen Böden erfolgt
  • der Gartenboden tendenziell einen niedrigen pH-Wert aufweist

Letzteres ist für Tomatenpflanzen besonders wichtig, da sie am besten auf einem Boden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7 gedeihen. Leicht saure Böden mit niedrigeren Werten lassen sich leicht mit einem organischen Kaliumdünger aufwerten, so dass sich die anspruchsvollen Fruchtgemüse dort wohlfühlen.

Kaliummangel erkennen und behandeln

Ein Kaliummangel tritt bei Tomatenpflanzen aufgrund des im Vergleich höheren Bedarfs bei unzureichender Düngung recht häufig auf. Sie erkennen ihn an diesen typischen Symptomen:

  • Blattränder verbräunen sich
  • ältere Blätter verblassen, werden gelblich (Chlorose)
  • Ausbildung charakteristischer weißer Punkte
  • färben sich im weiteren Verlauf braun und fallen ab

Des Weiteren sind von einem Mangel betroffene Pflanzen stark anfällig für Schädlingsbefall und diverse Krankheiten, vor allem für die gefürchtete Kraut- und Braunfäule.

Kaliumdünger aus Asche selbst herstellen

– Eine Anleitung –

Um die Symptome und ihre Ursache zu behandeln, brauchen Sie keine teuren Spezialdünger aus dem Fachhandel. Stattdessen lässt sich der Mangel mit einfacher Holzasche ganz natürlich behandeln. Das Material besitzt zudem einen unschätzbaren Vorteil: Es enthält nahezu alle wichtigen Nährstoffe und kann daher generell für die Düngung von Tomaten genutzt werden. Wie Sie einen wirksamen Dünger aus Asche selbst herstellen, zeigt Ihnen die folgende Anleitung.

1. Welche Holzasche sich eignet

Holzasche fällt bei vielerlei Gelegenheiten in Haus und Garten an, etwa beim Befeuern des Kaminofens im Winter oder beim sommerlichen Grillabend. Allerdings lässt sich aufgrund des hohen Gehalts an Schwermetallen und anderen Schadstoffen nicht jede Asche zum Düngen verwenden. Ungeeignet für einen organischen Kaliumdünger sind vor allem:

  • Reste von handelsüblicher Grillkohle oder Grillbriketts
  • Asche aus oberflächenbehandeltem oder imprägniertem Holz
  • Asche aus Zeitungen, Pappe oder recyceltem Material
  • Reste von Kleidungs-, Kunststoff- oder anderen verbrannten Anfällen

Holzasche als DüngerAuch auf die typischen Anzündhilfen wie Zeitungspapier, Toilettenpapierrollen etc. sollten Sie besser verzichten, da diese ebenfalls stark mit Blei, Chrom und anderen Giftstoffen belastet sind. Natürlich wollen Sie Schwermetalle wie diese nicht in Ihren selbst gezogenen Tomaten vorfinden, weshalb Sie bei der Herstellung von Holzasche Wert auf die Verwendung von naturbelassenem Holz legen sollten. Zum Anzünden des Kamins oder des Grills eignen sich Sägespäne, kleine, trockene Äste oder trockenes Laub.

2. Kaliumdünger aus Holzasche

Um den Kaliumdünger herzustellen, muss die Holzasche zunächst gründlich auskühlen. Das Ausgangsmaterial ist perfekt, wenn es zu einem grauen Pulver verbrannt ist. Sie können es auch über einen längeren Zeitraum sammeln und in einem gut verschließbaren Behältnis aufbewahren. Für einen Flüssigdünger rühren Sie die Holzasche in einer mit Wasser gefüllten Gießkanne aus laugenbeständigem Material ein. Die Menge sollten Sie so dosieren, dass maximal 30 Gramm Asche pro Quadratmeter Fläche ausgebracht werden. Dosieren Sie das Düngemittel sehr sparsam, da Holzasche sehr nährstoffreich ist, sich schnell auflöst und eine Überdüngung daher schnell passiert.

3. Holzasche direkt ins Beet ausbringen

Wie Sie sehen, brauchen Sie keine komplizierte Anleitung für das Herstellen eines Kaliumdüngers, denn im Grunde können Sie auch auf das Auflösen in Wasser verzichten. Stattdessen bringen Sie die Holzasche direkt ins Tomatenbeet aus, wobei eine halbe bis eine kleine Tasse pro Pflanze (je nach Wuchshöhe und Bedarf) vollkommen ausreichend ist. Streuen Sie das Material auf den Boden und arbeiten Sie es anschließend leicht ein, danach wird die Pflanze ausgiebig gegossen. Pro Vegetationsperiode genügt eine Düngung mit drei bis vier Portionen, so dass eine Maximalmenge von 100 Gramm nicht überschritten wird.

Überdüngung mit Kalium vermeiden

Eine Kali-Überdüngung lässt sich auch vermeiden, indem Sie die Holzasche mit Sand oder Erde vermischen. Zudem lässt sich der Kompost mit dem Material anreichern. Diese Anleitung zeigt Ihnen wie:

  • Kompost klassisch schichten
  • Material stets gut zerkleinern und in dünnen Schichten ausbringen
  • Holzasche dünn zwischen den einzelnen Lagen ausbringen

Zum Herstellen von Komposterde mit Kali genügen jedoch sehr geringe Mengen Holzasche. Pro Quadratmeter Kompost sind etwa 30 Gramm vollkommen ausreichend.

Hausmittel zur Kaliumversorgung

Neben Holzasche eignen sich natürlich auch verschiedene andere, im Haushalt vorhandene Materialien, die Sie verwenden für das Herstellen eines mit Kali angereicherten Düngemittels verwenden können. Für einen solchen Kaliumdünger braucht es auch keine umfangreiche Anleitung, sondern lediglich

  • in Wasser gelöste Pottasche (Kaliumcarbonat, im Backregal)
  • selbst hergestellte Pflanzenjauchen (v. a. Beinwell und Brennnesseln)
  • gut zerkleinerte Bananenschalen
  • getrockneten Kaffeesatz
  • Pferdemist, alternativ Rindermist

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