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Tomate ‚Serrat‘ | Infos zu Geschmack und Anbau

von Marc
Ich wachse noch

Wüchsig, gesund und liefert hohe Erträge: Die Rispentomate ‚Serrat‘ ist die ideale Tomatensorte für anspruchsvolle Gärtner. Die moderne Züchtung liefert viele schmackhafte, runde und rote Früchte, die an langen Rispen wachsen und aufgrund ihrer festen Schale lange lagerfähig sind. Allerdings ist die Sorte nicht samenfest, da es sich um eine F1-Hybride handelt. Demzufolge lassen sich aus den reifen Früchten keine Samen gewinnen, stattdessen müssen diese alljährlich neu über den Handel erworben werden. Diesen Nachteil macht ‚Serrat‘ jedoch mit seiner Resistenz gegen vielen typischen Tomatenkrankheiten wieder wett.

Sortenbeschreibung

Wenn Sie Wert auf gesunde, kräftig wachsende Pflanzen sowie einen hohen Ertrag an großen und runden Tomaten legen, dann ist die Hybrid-Sorte ‚Serrat‘ genau richtig für Sie. Es handelt sich um eine sehr hoch wachsende, eintriebige Stabtomate, die eigens auf Krankheitsresistenz und Ertrag gezüchtet wurde. Die roten Tomatenfrüchte eignen sich sowohl für den Frischverzehr, auch in Salaten und auf dem Butterbrot, als auch zum Kochen, Backen, Befüllen, Schmoren oder Einkochen. Besonders gut schmeckt die Sorte in Suppen und Saucen, etwa verarbeitet zu einer (haltbaren) Tomatensauce oder als selbst gemachtes Tomatenpüree. Achten Sie jedoch darauf, die verarbeiteten Früchte kräftig zu würzen.

Charakteristische Eigenschaften

  • Wuchs: eintriebige Stabtomate, bildet fruchttragende Rispen aus
  • Wuchshöhe: über zwei Meter
  • Früchte: rot und rund
  • Fruchtgröße: durchschnittlich fünf bis sechs Zentimeter
  • Fruchtgewicht: mehr als 100 Gramm
  • Ernte: zwischen Juli und Oktober
  • F1-Hybride, nicht samenfest

‚Serrat‘ besitzt eine feste, dicke Fruchtschale und ist deshalb besonders gut lagerfähig. Bewahren Sie die Tomaten jedoch nicht im Kühlschrank auf, da sie dort stark an Geschmack verlieren. Stattdessen sind die Früchte bei Zimmertemperatur am besten aufgehoben, wobei Sie sie nicht in der Nähe von Äpfeln lagern sollten. Lediglich unreif geerntete Tomaten sind zwecks schneller Nachreife zusammen mit Äpfeln aufzubewahren.

Geschmack

Moderne Tomatenzüchtungen haben nur wenig Aroma und wässriges Fruchtfleisch, so das gängige Vorurteil, welches noch aus der Zeit der berüchtigten holländischen „Wassertomaten“ aus den 1990er Jahren stammt. Tatsächlich trifft dies auf viele neue Züchtungen nicht mehr zu, da sie oftmals mit Wildtomaten gekreuzt und so geschmacklich verbessert wurden. Die Züchter haben mehrheitlich erkannt, dass Tomaten nicht nur gut lagerfähig, sondern auch nach Tomate schmecken müssen. Tatsächlich weist auch ‚Serrat‘ das typische, fruchtige Tomatenaroma auf, wobei bei dieser Sorte die säuerliche Note überwiegt. Für den vollen Geschmack muss die Pflanze an einem sonnigen und warmen Standort stehen, zudem sind die Früchte erst vollreif zu pflücken. Nur kräftig rote, leicht von der Rispe zu lösende Tomaten sind reif und für Verzehr und Weiterverarbeitung geeignet. Ein weiterer Anhaltspunkt für die Reife ist zudem der Daumendruck: Die Schale sollte auf leichten Druck nachgeben. Unreif geerntete Früchte besitzen dagegen nur ein wässriges, wenig tomatiges Aroma.

Toleranzen

Der große Vorteil von ‚Serrat‘ sind jedoch die ausgeprägten Resistenzen gegen Tomatenkrankheiten wie der Verticillium-Welke sowie der Fusarium-Welke (beide werden durch im Boden lebende Pilze verursacht und haben immer den Tod der Pflanze zur Folge). Auch gegen den Tomaten-Mosaik-Virus ist die Sorte dank gezielter Züchtung resistent. Weitere charakteristische Erkrankungen der Tomate, etwa die Kraut- und Braunfäule, treten jedoch bei entsprechenden Wachstumsbedingungen häufig auf.

Anbau

Aus diesem Grund kultivieren Sie die Rispentomate ‚Serrat‘ möglichst unter eine Überdachung, um feuchtes Laub und damit eine Infektion zu vermeiden. Der verursachende Pilz Phytophthora infestans tritt vor allem über dauerfeuchte Blätter in die Pflanze ein und verbreitet sich von dort schnell weiter. Achten Sie bei einer Freilandkultur darauf, dass die Blätter rasch abtrocknen. Dies ist vor allem an einem luftigen Standort und bei einem ausreichend großen Pflanzabstand der Fall. In regnerischen Sommern bzw. feuchten Witterungsperioden sind dagegen vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Hierbei hat sich etwa die Installation einer Überdachung aus Plexiglas auch bei Freilandpflanzen bewährt. Am besten ist es jedoch, ‚Serrat‘ von Anfang an unter Glas oder auf einem geschützten Balkon zu pflegen.

Pflanz- und Pflegehinweise für ‚Serrat‘

  • geeignet für Freiland (eingeschränkt), Gewächshaus- und Kübelkultur, für Kübel
  • Standort: sonnig, warm, luftig
  • Boden / Substrat: nährstoffreich, humos, locker, gut durchlässig, vor Pflanzung mit Kompost anreichern
  • Pflanzabstand: mindestens 60 Zentimeter
  • Reihenabstand: mindestens 80 Zentimeter
  • Vorziehen: ab Februar unter Glas oder auf der Fensterbank
  • Direktaussaat: ab Mitte bis Ende Mai
  • Optimale Keimtemperatur: zwischen 18 und 25 °C
  • Keimdauer: zwischen acht und 15 Tagen
  • Auspflanzen: ab Ende Mai
  • Gießen: regelmäßig, durchdringend, nicht austrocknen lassen, Staunässe vermeiden
  • Düngen: organische Dünger (Kompost, Stallmist Pflanzenjauchen) bevorzugen, Kübelpflanzen mit flüssigen

Tomatendünger versorgen

  • Ausgeizen: ja, Seitentriebe regelmäßig ausbrechen
  • Abstützen: ja, Haupttrieb und schwere fruchttragende Rispen abstützen

Achten Sie bei einer Topfkultur darauf, einen ausreichend großen Kübel mit mindestens zehn bis 20 Litern Fassungsvermögen zu wählen. Wichtig ist in diesem Fall auch eine gute Drainage in Form von einer Abflussmöglichkeit am Topfboden und gegebenenfalls Blähton im Pflanzsubstrat, um Staunässe zu vermeiden. Lassen Sie die Tomatenpflanze dabei auf keinen Fall im Wasser stehen, sondern entfernen Sie überschüssiges Gießwasser umgehend.

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