Nicht immer ist das Einsetzen einer Rankhilfe ausreichend, um den Tomatenpflanzen genügend Halt zu geben. Wer sichergehen möchte, dass seine Tomaten richtig gestützt werden, sollte sie daher zusätzlich anbinden. Wie das am besten funktioniert, lesen Sie hier!
Das Stützen der Tomaten ist generell ratsam, denn dadurch werden die Pflanzen nicht nur fixiert, sondern zugleich vor Krankheitserregern geschützt. Deshalb sollten bereits junge Tomatenpflanzen mit einer Rankhilfe versehen und zusätzlich angebunden werden. Allerdings gibt es auch hier einiges zu beachten, denn bei falscher Handhabung könnten die Pflanzen verletzt werden! Was Sie beim Kauf der Materialen beachten sollten und wie Sie die Pflanzen am besten anbinden, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Welche Tomatenpflanzen werden angebunden?
Grundsätzlich ist es ratsam, alle Tomatensorten mit einer Rankhilfe auszustatten. Denn die Pflanzen tragen bei fachgerechter Pflege eine Vielzahl an Früchten, deren Gewicht die Triebe enorm belasten können. Allerdings gibt es dennoch eine Ausnahme, denn Buschtomaten müssen nicht zwingend gestützt werden. Das liegt vor allem an ihrem buschigen Wachstum, denn diese Tomatensorte wächst eher in die Breite als in die Höhe. Dennoch ist es ratsam, alle Tomaten mit einer Rankhilfe zu versehen. Denn die Stütze schützt die Pflanzen vor folgenden Risiken:
- Triebe können bei starkem Wind knicken
- oder das Fruchtgewicht nicht tragen
- Tomatentriebe haben Kontakt mit dem Boden
- Schutz vor Krankheiten und Schädlinge
- Pflanze könnte sonst umfallen
Was wird zum Anbinden benötigt?
Die Tomaten werden in der Regel an einer Rankhilfe angebunden, demnach werden hierfür eine Stütze sowie ein Bindematerial benötigt. Allerdings gibt es auch hier eine Ausnahme, denn die Verwendung von Spiralstäben macht das Anbinden überflüssig. Diese sind jedoch meist wesentlich teurer in der Anschaffung, weshalb viele Hobbygärtner zu kostengünstigere Alternativen greifen:
Rankhilfen
Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Stützen, welche passend zur Tomatensorte und vor allem ihrem Standort gewählt werden kann. Hierbei ist zudem darauf zu achten, dass die Rankhilfen ausreichend stark und groß sind. Denn Stabtomaten benötigen eine wesentlich größere Stütze als kleinwüchsige Buschtomaten.
Bambusstäbe
- Mindestdurchmesser: 1 cm
- Mindesthöhe: 1,5 m
- Vorteil: lange haltbar, ökologisch abbaubar
- Nachteil: Reinigung nicht so einfach
- Standort: Balkon und Freiland
Kunststoffstäbe
- Mindestdurchmesser: 1,5-2,0 cm
- Mindesthöhe: 1,2-1,5 m
- Vorteil: besonders leicht
- Nachteil: glatte Oberfläche, zusätzliche Fixierung notwendig
- Standort: ideal für Kultur im Kübel
Metallstäbe
- Mindestdurchmesser:
- Mindesthöhe: 1,2 m
- Vorteil: robust und langlebig
- Nachteil: vergleichsweise teuer
- Standort: ideal für Freiland
Anbindematerial
Da die meisten Rankhilfen eine glatte Oberfläche haben, ist es ratsam, die Tomatentriebe zusätzlich mit einer Schnur zu fixieren. Die Verwendung eines Drahts ist hierfür nicht empfehlenswert, da dieser sehr scharfkantig ist und die Pflanzen verletzen könnte. Um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten, sollte deshalb stets weiches Bindematerial verwendet werden. Hierfür eignen sich unter anderem folgende Materialen:
- Schnur aus Bast, Jute oder Sisal
- Vorteil: kostengünstig, in der Länge flexibel
- alternativ eignen sich auch Stoffstreifen oder Nylonstrümpfe
- alle Materialen können nach der Saison entsorgt werden
Tipp: Wer die Pflanzen dennoch mit Draht anbinden möchte, sollte bevorzugt zu Weinbindedraht greifen. Denn dieser ist mit einer Hülle aus Pappmaschee versehen, wodurch das Verletzungsrisiko minimiert ist.
Anbinden im Gewächshaus
Im Gewächshaus steht in der Regel weniger Platz als im Freiland zur Verfügung, weshalb die Auswahlmöglichkeit an Rankhilfen eingeschränkt ist. Der vorhandene Platzmangel lässt sich jedoch durch die Gewächshausdecke ausgleichen. Denn die Pflanzen lassen sich problemlos mit Schnüren an der Decke befestigen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie besonders kostengünstig und platzsparend ist. Denn hierfür wird lediglich eine Schnur und etwas Draht, jedoch keine eigene Rankhilfe benötigt. Um die Tomaten im Gewächshaus anzubinden, wird am besten wie folgt vorgegangen:
- Schnüre an der Decke befestigen
- am besten hierfür einen Draht spannen
- in etwa 2 m Höhe
- das Schnurende zu einer lockeren Schlaufe formen
- diese vorsichtig um den Pflanzstängel legen
- Schlaufe soll dicht über dem Boden sein
- anschließend locker verknoten
Tipp: Es ist ratsam, mindestens einmal in der Woche die Stütze der Tomatenpflanzen zu kontrollieren und den neuen Zuwachs anzubinden.
Anbinden im Freiland
Im Gegensatz zum Gewächshaus steht im Freiland in der Regel etwas mehr Platz zur Verfügung. Wenn die Tomaten im Gemüsebeet kultiviert werden, ist es daher ratsam, sie mit einer eigenen Rankhilfe zu versehen. Die Stütze wird am besten gemeinsam mit der Tomatenpflanze in das Pflanzloch gesetzt. Denn dadurch ist die Gefahr wesentlich geringer, dass beim Einsetzen der Stütze die Wurzeln beschädigt werden. Damit ist es jedoch nicht getan, denn die meisten Rankhilfen haben eine relativ glatte Oberfläche. Um die Triebe zusätzlich zu fixieren, sollten sie daher an der Stütze wie folgt angebunden werden:
- etwa 20 cm langes Stück Schnur abschneiden
- Schnur um die Rankhilfe legen
- dabei die Enden überkreuzen
- und an der Tomatenpflanze locker zusammenbinden
- nicht zu fest anbinden!
- Stängel und Triebe werden immer dicker
- Schnur könnte Pflanze sonst einschnüren und verletzen
Tipp: Diese Methode eignet sich auch hervorragend, um im Kübel kultivierte Tomatenpflanzen anzubinden!