Tomatenpflanzen sind Starkzehrer und benötigen deshalb laufend ausreichend Nährstoffe. Neben einem nährstoffreichen Substrat ist vor allem das Düngen für das Wachstum essenziell. Zusätzlich stärkt das Düngen die Widerstandskraft der Tomaten und schützt sie vor Schädlingen und Krankheiten.
Begriff: Düngen
Allgemeine Infos zum Düngen
Vor dem Düngen sollte zunächst auf die Zusammensetzung des Bodens geachtet werden. Denn Lehmböden sind beispielsweise äußerst nährstoffreich, weshalb hier die Düngermenge halbiert werden kann. Zusätzlich gilt es zu beachten, dass Pflanzen die einen hohen Lichtbedarf haben, mehr Dünger benötigen. Ebenso spielt der Standort eine bedeutende Rolle: Bei Freilandtomaten ist im Gegensatz zu Balkontomaten eine Vorbereitung der Erde mit Düngemittel förderlich.
Wie oft düngen?
Wie oft werden Tomatenpflanzen gedüngt?
Wie oft gedüngt werden muss, hängt zum einen von der Tomatensorte als auch von der Art des Düngemittels ab. Grundsätzlich gilt: Nach dem Einsetzen werden die Pflanzen etwa alle zwei Wochen gedüngt. Weisen die Tomatenpflanzen Mangelerscheinungen auf, sollte öfter gedüngt werden.
Wann düngen?
Wann werden die Tomatenpflanzen gedüngt?
Grundsätzlich gilt: Niemals bei der Aussaat düngen! Denn die Tomatensamen keimen prinzipiell in einer Aussaaterde, welche bereits sehr nährstoffreich ist. Eine weitere Zugabe von Tomatendünger wäre kontraproduktiv, da es zu Fehl- bzw. Mangelausbildung der Wurzeln führen kann.
- beim Kauf einer Jungpflanze nicht direkt düngen
- sondern etwa 2 bis 4 Wochen nach dem Aussetzen
- bevorzugt im Wurzelbereich mit einem Volldünger
- etwa 50 Gramm pro Pflanze
- nach vier Wochen nachdüngen
- idealerweise frühmorgens, bevor die Sonne scheint
- oder in den späten Abendstunden
- denn bei zu starker Sonneneinstrahlung können die Wurzeln und Blätter verbrennen
Bei Tomaten im Beet lohnt es sich, das Erdreich für das kommende Jahr vorzubereiten. Hierbei wird bereits im Herbst der Boden beispielsweise mit Kompost gedüngt. Dadurch können die Organismen im Boden den Kompost über den Winter zersetzen, wodurch der Boden in der nächsten Saison sehr nährstoffreich ist.
Tomatendünger
Welche Tomatendünger gibt es?
Mittlerweile gibt es zahlreiche Tomatendünger, welche sich in der Zusammensetzung, der Wirkungsdauer sowie der Handhabung unterscheiden. Grundsätzlich wird zwischen mineralischen und organischen Düngern unterschieden.
Mineralische Dünger
Bei mineralischen Düngern handelt es sich um industriell hergestellte bzw. künstliche Düngemittel. Der Vorteil dieser Tomatendünger ist, dass die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe perfekt auf die Tomatenpflanzen abgestimmt ist. Zusätzlich ist im Gegensatz zu organischen Düngern die Gefahr von Verunreinigungen, Schadstoffen sowie Schädlingen nicht gegeben. Mineralische Tomatendünger eignen sich besonders für die Kultur im Kübel und es gibt es sie in verschiedenen Variationen:
Flüssigdünger
Flüssige Dünger eignen sich besonders für die Kultur im Kübel sowie den Anbau in einem trockenen Klima. Viele Hobbygärtner greifen auf einen flüssigen Tomatendünger zurück, da dessen Handhabung äußerst simpel ist und er sehr schnell wirkt. Dieser Tomatendünger wird wie folgt verwendet.
- ab der zweiten Woche nach dem Auspflanzen
- bis zur Blüte etwa alle 2 bis 3 Wochen
- nach dem Fruchtansatz wöchentlich
- niemals auf trockene Erde gießen
- die Erde sollte leicht feucht sein
Düngestäbchen und Drops
Diese Tomatendünger überzeugen vor allem durch ihre Langzeitwirkung, welche von einigen Wochen bis hin zu einer kompletten Saison dauern kann. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist ebenfalls auf die Tomatenpflanzen abgestimmt, die Dosierung je nach Präparat jedoch unterschiedlich. Die Stäbchen sind schnell und einfach angebracht.
- eignen sich besonders für Kübelpflanzen
- Stäbchen einige Zentimeter vom Topfrand entfernt
- nahe den Wurzeln in die Erde stecken
Blaukorn
Bei diesem hoch dosierten Industriedünger ist Vorsicht geboten, da es bei dessen Verwendung oftmals zu einer Überdüngung kommt. Dadurch können die Wurzeln beschädigt bzw. verbrannt werden. Dennoch hat dieses Chemieprodukt einen unschlagbaren Vorteil, denn die Tomatenpflanzen werden enorm schnell mit allen nötigen Nährstoffen versorgt. Um die Tomaten mit Blaukorn zu düngen, wird wie folgt vorgegangen.
- wenige Körner in die feuchte Erde geben
- ausreichend Abstand zum Pflanzenstamm lassen
- danach gießen, damit sich die Körner auflösen
- bei Topfpflanze ohne Drainage einmal monatlich
- eignet sich nicht für Jungpflanzen
Blaukorn kann zudem als flüssiger Tomatendünger verwendet werden und hat sich besonders in der Wachstumsphase als förderlich erwiesen. Die Mischverhältnis hierfür lautet: 5 Gramm Blaukorn auf 10 Liter Wasser.
Achtung: Blaukorn kann bei hoher Menge sowohl für Mensch als auch Tier toxisch wirken. Bei Kleinkindern und Haustieren ist deshalb bei der Verwendung von Blaukorn unbedingt Vorsicht geboten!
Kaliumnitrat – KNO3
Bei Kaliumnitrat handelt es sich um das Kaliumsalz der Salpetersäure. Deshalb wird es oftmals im allgemeinen Sprachgebrauch Salpeter oder Kalisalpeter genannt. Die Handhabung dieses Düngers ist im Vergleich zu den anderen Präparaten schwierig, weswegen er vor allem im professionellen Anbau verwendet wird. Für den Privatgebrauch eignet sich dieser Tomatendünger nur bedingt, zumal es das Kaliumnitrat nur in kleinen Mengen in der Apotheke zu kaufen gibt.
Düngerzusammensetzung
Zusammensetzung von Tomatendüngern
Tomatenpflanzen benötigen zahlreiche Nährstoffe, um wachsen und gedeihen zu können. Der Vorteil der mineralischen Düngemittel ist, dass sie diese Nährstoffe bereits im richtigen Verhältnis beinhalten. Ein Kilo Tomaten benötigt pro Quadratmeter durchschnittlich.
- 3 Gramm Stickstoff
- 0,5 Gramm Phosphat
- 3,8 Gramm Kalium
- 4 Gramm Magnesium
Bei diesen Stoffen handelt es sich um die essenziellsten Nährstoffe für die Tomaten. Es ist wichtig, dass die Pflanzen diese Stoffe im richtigen Verhältnis erhalten, denn sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel kann Probleme hervorrufen.
Stickstoff
- ein Wachstum ist ohne Stickstoff nicht möglich, weshalb dieser zu den Grundnährstoffen jeder Pflanze zählt
Stickstoffmangel
- reduziertes Wachstum
- hellgrünes bis gelbliches Blattwerk
- Tomaten bleiben klein
Stickstoffüberschuss
- Pflanze schießt in die Höhe
- es bilden sich viele neue Blätter, welche sich einrollen
- diese verlieren an Festigkeit
Kalium
- Kalium fördert die Fruchtbildung und begünstigt die Lagerfähigkeit der Tomaten
- zusätzlich hat Kalium einen positiven Einfluss auf den Geschmack der Tomaten
Kaliummangel
- Pflanzen verdunsten mehr Wasser
- dadurch erschlaffen sie schneller
- Blätter verfärben sich braun und trocknen ein
Kaliumüberschuss
- führt zu Wachstumshemmungen
Phosphor
- Phosphor ist essenziell für die Energieversorgung
Phosphormangel
- späte bzw. keine Blüte
- Blattadern und Stiele verfärben sich rötlich
- Oberseite der Blätter wirkt schmutzig grün
- es werden nur wenige Tomaten gebildet
- Blätter und Stängel wirken starr
Phosphorüberschuss
- führt zu Wachstumsstörungen
- denn die Pflanze kann weniger Eisen und Kupfer aufnehmen
Magnesium
- ist essenziell für die Photosynthese und für die Bildung des Chlorophylls
Magnesiummangel
- Chlorophyll kann nicht ausreichend produziert werden
- Pflanzen weisen ein Längenwachstum auf
- das nennt sich auch Vergeilen
- Blätter verfärben sich gelb und später braun
Magnesiumüberschuss
- kann zu einer Störung anderer Nährstoffe führen
Organische Dünger
Bei organischen Düngemitteln handelt es sich um natürlich gewachsene Düngemittel. Der Vorteil dabei ist, dass diese biologisch und meist kostengünstiger sind. Ebenso ist eine Überdüngung mit einem organischen Düngemittel kaum möglich.
Der Nachteil ist, dass diese langsam wirken und sie dementsprechend die Pflanzen nicht schnell bzw. kurzfristig mit Nährstoffen versorgen können. Das liegt daran, dass die Nährstoffe in organischer Form vorhanden sind und durch Organismen im Boden zersetzt werden. Sie werden in weiterer Folge zu Humus verarbeitet, welcher den Tomatenpflanzen zahlreiche Nährstoffe liefert. Die beliebtesten organischen Düngemittel sind:
Hornspäne und Hornmehl
Hierbei handelt es sich um geraspelte Hufe und Hörner vom Schlachtvieh. Die Hornspäne und das Hornmehl zeichnen sich vor allem durch ihren hohen Stickstoffgehalt aus, welcher bei über 10 Prozent liegt. Diese natürlichen Tomatendünger überzeugen zudem durch ihre langfristige Wirkung, welche mehrere Monate anhält. Hornspäne und Hornmehl können zudem ganzjährig eingesetzt werden, dabei wird wie folgt vorgegangen.
- idealerweise vor der Aussaat bzw. dem Einpflanzen in das Erdreich einarbeiten
- am besten mit gesiebten Kompost einarbeiten
- es eignen sich aber auch zerkleinerte Eierschalen
- der Boden sollte leicht feucht sein
- 100 Gramm je Quadratmeter Boden bzw. 100 Liter Substrat
Die Verrottung dauert je nach Korngröße der Hornspäne einige Wochen bis Monate. Dabei wird Stickstoff freigesetzt, welcher den Boden anreichert und das Wachstum der Tomatenpflanzen unterstützt. Hornspäne und Hornmehl enthalten zwar sehr viel Stickstoff, dafür jedoch kein Phosphat.
Phosphat ist bereits in großer Menge im Boden vorhanden, weshalb eine zusätzliche Düngung mit diesem Stoff oftmals eine Belastung für die Pflanzen darstellt. Bei der Verwendung von Horndüngern ist eine Überdüngung mit Phosphat daher ausgeschlossen.
Pferdedung
Pferdemist ist nicht nur biologisch, sondern zeichnet sich zudem durch seinen hohen Nährstoffgehalt aus. Im Vergleich zum Kuhmist enthalten Pferdeäpfel mehr unverdaute Pflanzenfasern. Das liegt an der Tatsache, dass Pferde im Gegensatz zu Kühen keine Wiederkäuer sind. Pferdeäpfel lassen sich sowohl frisch als auch getrocknet als Düngemittel verwenden.
Frischer Pferdemist
Frischer Pferdedung hat den Vorteil, dass er während der Zersetzung enorme Wärme bildet, nämlich bis zu 80 Grad. Dies kann sich der Hobbygärtner zu Nutzen machen, da die Tomatenpflanzen Wärme lieben. Er eignet sich daher ideal als Wärmespender für die Aussaat im Gemüsebeet. Wichtig dabei ist, dass die Tomatenpflanzen keinen direkten Kontakt mit dem Pferdemist haben. Um die frischen Pferdeäpfel zu nutzen, wird wie folgt vorgegangen.
- den Boden etwa 30 bis 50 cm tief ausgraben
- idealerweise wird die unterste Schicht bis zu 10 cm mit Stroh bedeckt
- mit den Füßen festtreten
- anschließend eine 30 cm dicke Schicht Pferdemist darauf geben
- den Rest mit Erde befüllen
- idealerweise mit Aussaaterde
Getrockneter Pferdedung
Getrockneter Pferdemist lässt sich zwar selbst herstellen, sollte jedoch bevorzugt im Handel erworben werden. Denn beim Trocknen des Mistes entsteht eine beachtliche Geruchsbelästigung durch die Ammoniakausdünstungen. Um getrockneten Pferdedung zu verwenden, wird wie folgt vorgegangen.
- Pferdeäpfel um die Pflanzen ausstreuen
- Einarbeiten in das Erdreich ist nicht erforderlich
- jedoch sollten ganze Pferdeäpfel mit Erde bedeckt werden
Kompost
Kompost ist eines der beliebtesten organischen Düngemittel, da er biologisch ist und sich selbst herstellen lässt. Für den Kompost eignen sich Gemüseabfälle, Laub sowie tierische Abfälle. Dieser Naturdünger wird wie folgt angewandt.
- Kompost sieben
- vor dem Einsetzen den gesiebten Kompost in das Erdreich einarbeiten
- alle zwei Wochen bis zum Blütenbeginn düngen
- etwa 2 Liter pro Quadratmeter Erde
- danach die Dosierung auf 3 bis 5 Liter erhöhen
- diese ist abhängig von der Tomatensorte
Hausmittel als Tomatendünger
Es gibt aber auch Hausmittel sich als Tomatendünger eignen. Diese lassen sich mit einfachen Handgriffen selbst herstellen und sind zudem äußerst kostengünstig sowie biologisch. Folgende Hausmittel lassen sich zum Düngen verwenden:
Brennnesselsud
Brennnesselsud eignet sich nicht nur als Düngermittel, sondern hilft zudem bei der Schädlingsbekämpfung, denn er schützt die Tomaten vor Blattläusen. Brennnesselsud lässt sich schnell und einfach selbst herstellen: Die Pflanzenteile werden mit Wasser in einen Eimer gefüllt. Sobald das Gemisch zu gären beginnt, kann es als Düngemittel wie folgt verwendet werden.
- Mischverhältnis: 1 Teil Jauche zu 20 Teile Wasser
- beispielsweise ½ Liter Jauche zu 10 Liter Wasser
- das Gemisch alle zwei Wochen auf die Wurzeln sprühen
- die übrigen Blätter eignen sich zum Mulchen
- benötigt die Tomatenpflanze mehr Kalium
- kann das Mischverhältnis auf 1:10 angepasst werden
Tee
Im Gegensatz zu Kaffee eignet sich Tee nicht als alleiniges Düngemittel, da der Nährstoffgehalt nicht ausreichend ist. Dennoch lässt er sich ideal als Kombipräparat verwenden, da er den Wirkstoff Tein enthält, welcher keimtötend auf die Pflanzen wirkt und Schädlinge vertreibt. Tee lässt sich wie folgt als Düngemittel einsetzen.
- getrockneten Teesatz in das Erdreich einmischen
- keinesfalls lose um die Gewächse verteilen
- denn das lockt Ungeziefer an
- oder Tee als Flüssigdünger verwenden
- dafür einige Teebeutel im Wasser ziehen lassen
- anschließend die Pflanzen damit gießen
Kaffeesatz
Das vermeintliche Abfallprodukt enthält zahlreiche Nährstoffe, von denen die Tomatenpflanzen profitieren können. Denn Kaffee als auch Kaffeesatz enthält Stickstoff, Phosphor und Kalium. Bevor der Kaffeesatz als Düngemittel eingesetzt werden kann, muss dieser zunächst trocknen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie dieses Hausmittel zum Düngen verwendet werden kann.
- entweder den Kaffeesatz in die Erde einmischen
- oder als Trockendünger um die Gewächse verteilen
- oder als Flüssigdünger die Pflanzen damit gießen
- dabei wird eine geringe Menge in das Gießwasser untergemischt
- Düngung mit Kaffeesatz etwa einmal im Monat