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Tomaten faulen am Stock: Ursachen und schnelle Hilfe

von Marc
kranke Tomate

Wenn die Tomatenpflanzen plötzlich faulen, ist rasches Handeln gefragt! Denn in vielen Fällen handelt es sich hierbei um typische Symptome von Krankheiten, welche sich jedoch schnell ausbreiten können. Erfahren Sie hier, wie Sie die Ursache für das Faulen herausfinden können und welche Vorgehensweise empfehlenswert ist!

Wenn die Früchte oder Blätter der Tomatenpflanzen zu faulen beginnen, ist meist schnelles Handeln gefragt. Denn oftmals handelt es sich hierbei um Symptome von schwerwiegenden Tomatenkrankheiten. Allerdings kann die Ursache für faulende Pflanzteile auch „nur“ ein vergleichsweise harmloser Nährstoffmangel sein. Wenn die Tomaten faulen, sollte daher das gesamte Schadbild begutachtet werden. Denn die Kombination der verschiedenen Symptome gibt meist Aufschluss über die jeweilige Krankheit und somit die ideale Vorgehensweise bei faulenden Tomaten.

Sclerotinia-Welke

Die Sclerotinia-Welke tritt zwar vergleichsweise selten auf, allerdings ist sie eine ernst zu nehmende Tomatenkrankheit. Ein Befall mit diesem Pilz lässt sich meist an braun gefärbten Blättern erkennen, welche in weitere Folge faulen und schließlich absterben. Wenn die Ausbreitung nicht rechtzeitig verhindert wird, kann der Pilz ungehindert in die Stiele eindringen. Im Inneren der Stängel bildet der Pilz ein weißes Pilzgeflecht, welches oft durch das Aufplatzen der Stiele sichtbar wird. Die Sclerotinia-Welke ist nicht behandelbar, weshalb vorbeugende Maßnahmen unbedingt empfehlenswert sind:

  • Ausbreitung verhindern durch ausreichend Pflanzabstand
  • nicht zu stickstofflastig düngen
  • hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden
  • Pflanzen stets von unten gießen

Grauschimmel

Der Grauschimmel wird durch feuchtwarme Witterung begünstigt und durch den Wind sowie Regen und Spritzwasser übertragen. Befallene Tomatenpflanzen weisen im Frühstadium braune Flecken auf den Stielen und Blättern. Kennzeichnend für den Grauschimmel ist ein grauer, samtiger Belag auf den Tomatenblättern. Typisch ist zudem, dass sich die Knospen braun färben. Wenn keine Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden, kommt es schließlich zum Verwelken und Faulen der betroffenen Pflanzenteile. Im schlimmsten Fall kann der Grauschimmel zum Absterben der Pflanze führen. Allerdings lässt sich diese Tomatenkrankheit effektiv bekämpfen und vorbeugen:

  • alle befallenen Pflanzenteile entfernen
  • die Pflanzteile entsorgen
  • Rückschnitt auf das gesunde Gewebe
  • Pflanzenschutzmittel spritzen
  • ausreichend Pflanzabstand einhalten
  • hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden
  • stets gut lüften und von Tomaten von unten gießen

Kraut- und Braunfäule

Die Kraut- und Braunfäule tritt besonders häufig an Tomaten auf, welche in direkter Nähe zu Kartoffeln angebaut werden. Ein Befall lässt sich zunächst an grauschwarzen Flecken an den Pflanzteilen erkennen, wobei diese sowohl auf den Blättern als auch auf den Stielen auftreten können. Typisch für die Kraut- und Braunfäule sind zudem braun gefärbte Blattspitzen und ein heller Schimmelbelag auf der Unterseite der Blätter. Im Spätstadium führt die Kraut- und Braunfäule schließlich zum Faulen der Blätter. Neben dem Blattwerk können jedoch auch die Früchte befallen werden, welche ebenfalls graugrüne bis braune Stellen aufweisen. Wenn die Tomatenpflanzen an Kraut- und Braunfäule erkrankt sind, lohnt sich folgender Bekämpfungsversuch:

  • Kupfermittel spritzen
  • ein Pflanzenschutzmittel eignet sich auch
  • zum Beispiel beispielsweise Ortiva Spezial Pilz-frei
  • betroffene Pflanzteile entfernen und entsorgen

Hinweis: Wenn die Kraut- und Braunfäule erst nach der Ernte bemerkt wird, sollten die bereits geernteten Früchte kontrolliert werden. Denn diese können wenige Tage nach der Ernte zu Faulen beginnen.

Blütenendfäule

Blütenendfäule bei grüner TomateDie Blütenendfäule ist keine Krankheit im eigentlichen Sinn, denn das Schadbild wird von einem Kalziummangel hervorgerufen. Wenn die Kalziumversorgung zu gering ist, zeigt sich dies zunächst in kleinbleibenden und teilweise deformierten Blättern. Typisch sind zudem Flecken an den Tomatenblättern sowie wässrige Flecken an den Blütenansatzstellen. Die Blütenendfäule macht sich jedoch auch an den Früchten bemerkbar, welche sich braun bis schwarz färben und faulen. Die Blütenendfäule breitet sich zwar nicht aus, allerdings macht sie den betroffenen Pflanzen durchaus zu schaffen. Der Nährstoffmangel lässt sich jedoch mit einfachen Schritten behandeln:

  • kalziumhaltigen Dünger verabreichen
  • Düngung ausgewogen gestalten
  • zu viel Stickstoff beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme
  • zu viel Magnesium neutralisiert die Kaliumaufnahme
  • pH-Wert im Boden überprüfen
  • Boden mit kohlensaurem Kalk verbessern
  •  regel- und gleichmäßig gießen

Dürrfleckenkrankheit

Ab Ende Juni tritt vermehrt die Dürrfleckenkrankheit an den Tomatenpflanzen auf, wobei insbesondere Pflanzen im Gewächshaus gefährdet sind. Eine Erkrankung macht sich zunächst an braunen bis graubraunen Flecken auf dem Blattwerk bemerkbar. Im weiteren Stadium kringeln sich die Blätter ein und fallen ab. Die Krankheit breitet sich immer weiter aus, sodass auch die restlichen Pflanzenteile typische Krankheitsmerkmale aufweisen. Kennzeichnend für die Dürrfleckenkrankheit ist, dass die Früchte nur im Kelchbereich befallen sind. Wenn die Krankheit nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie schlussendlich zum Absterben der betroffenen Pflanzteile führen. Ein Pflanzenschutzmittel ist zwar noch nicht zugelassen, allerdings lässt sich die Dürrfleckenkrankheit mit Hausmitteln bekämpfen:

  • Pflanze mit Magermilch oder Molke abspritzen
  • betroffene Pflanzteile entfernen und entsorgen
  • vorbeugende Maßnahmen ergreifen
  • unteren Blätter regelmäßig abschneiden

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