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Tomaten umtopfen: wann und wie oft?

von Marc
Tomaten pikieren

Das Umtopfen der Tomatenpflanzen ist ein essenzieller Bestandteil der Pflege – sofern die Tomaten zuvor ausgesät wurden. Lesen Sie hier, wann und wie die Tomaten am besten umgetopft werden!

Tomatenpflanzen werden in hiesigen Regionen grundsätzlich einjährig kultiviert, weshalb das Umtopfen in der Regel keinen regelmäßigen Pflegeaufwand darstellt. Wer seine Tomaten jedoch selbst aussät, muss diese nach der Anzucht pikieren. Hierbei werden sie in eigene und vor allem größere Behälter gesetzt. Die Wurzeln haben dadurch mehr Platz und wachsen schneller, was sich wiederum positiv auf das Pflanzwachstum auswirkt.

Wann?

Einen festgelegten Termin für das Umtopfen der Sämlinge gibt es nicht, denn der optimale Zeitpunkt hängt vom Wachstum der Pflanzen ab. In der Regel wachsen die Sämlinge etwa 10 bis 14 Tage nach der Aussaat aus der Erde. Allerdings verbleiben die Pflänzchen noch etwa ein bis zwei Wochen in der Anzuchtschale. Denn die Sämlinge werden erst umgetopft, wenn sie folgende Merkmale aufweisen:

  • es haben sich die ersten Blätter gebildet
  • jedoch nicht Keimblätter, sondern „echte“ Blätter
  • Pflanze ist etwa 15-20 cm groß

Behälter

Die Wahl des passenden Topfes ist essenziell für das weitere Wachstum der Tomatenpflanzen. Denn je mehr Platz den Wurzeln zur Verfügung steht, desto besser und schneller wachsen sie – und auch die Pflanze! Das neue Gefäß sollte demnach relativ groß gewählt werden und folgende Eigenschaften haben:

  • Topf etwa 12-14 cm Durchmesser
  • Kübel mindestens 20 Liter, besser 40 Liter
  • Bodenöffnung muss vorhanden sein
  • damit überschüssiges Wasser ablaufen kann

Erde

Tomaten wässernFür die Anzucht wird im Idealfall spezielle Anzuchterde verwendet, denn diese ist nährstoffarm und schonend für die Wurzeln. Beim Pikieren werden die Sämlinge jedoch in etwas Nährstoffreichere gesetzt, sodass sie bereits mit Nährstoffen versorgt werden. Immerhin sollen die Pflänzchen bis zum Auspflanzen im Mai eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern erreichen und eine Blütendolde bilden. Deswegen werden die Sämlinge am besten in ein Substrat mit folgenden Eigenschaften gesetzt:

  • Tomatenerde
  • oder Gemisch aus lehmhaltiger Erde mit Kompost
  • zusätzlich mit Hornspäne und Sand verbessern

Anleitung in 4 Schritten

Für die (noch) schwachen Pflänzchen ist das Umtopfen durchaus stressig, weshalb es so schonend wie möglich gestaltet werden sollte. Deswegen ist es ratsam, die Sämlinge am Vortag schwach mit einem Flüssigdünger zu düngen. Etwa zwei bis drei Stunden vor dem Umsetzen sollten die Pflanzen zudem ausreichend gegossen werden, sodass ihr Wasservorrat gefüllt ist. Anschließend werden die Pflänzchen am besten wie folgt umgesetzt:

Schritt 1: Behälter vorbereiten

Tomaten pikierenBevor die neuen Behälter zum Einsatz kommen, sollten diese unbedingt gesäubert werden. Zudem ist es ratsam, an dieser Stelle auch zusätzliches Equipment wie Rankhilfen oder Pikierstäbe zu säubern. Anschließend wird eine Drainageschicht in das Gefäß gelegt, sodass das Ablaufloch nicht verstopft.

  • Drainage aus Kies, Splitt oder Tonscherben
  • Substrat in Gefäß füllen
  • Erdschicht etwa 4-5 cm

Schritt 2: Pflanze entnehmen

Tomate auslösenUm das Umtopfen für die Sämlinge möglichst schonend zu gestalten, sollte immer Pflanze für Pflanze gearbeitet werden. Denn dadurch ist sichergestellt, dass die Sämlinge nicht unnötig lange außerhalb der (geschützten) Erde verweilen müssen.

  • untersten Blätter entfernen
  • Erde vorsichtig auflockern
  • hierfür eignet sich ein Pikierstab oder ein Löffel
  • Sämling vorsichtig aus dem Behälter nehmen
  • dabei jedoch keinesfalls ziehen um die Wurzel nicht zu beschädigen

Schritt 3: Wurzeln überprüfen

Der Sämling wird nun gesäubert und von überschüssiger Erde befreit, sodass die Wurzeln kontrolliert werden können. Denn der Zustand der Wurzeln gibt oftmals Aufschluss über den Gesundheitszustand der Pflanze.

  • im Idealfall sind Wurzeln weiß und kräftig
  • Wurzeln auf rund 2 cm kürzen
  • dies regt das Wurzelwachstum an
  • und gesunde Entwicklung gefördert

Hinweis: Es ist ratsam, nur gesunde Pflanzen umzusetzen, weshalb Sämlinge mit dünnen und/oder braunen Wurzeln an dieser Stelle entsorgt werden können.

Schritt 4: Sämling einsetzen

pikierte TomatenNachdem die Wurzeln gestutzt worden sind, kann der Sämling in das neue Gefäß eingesetzt werden. Hierbei ist es wichtig darauf zu achten, dass er möglichst tief in die Erde gesetzt wird. Denn je tiefer der Sämling gesetzt wird, umso mehr Wurzeln bilden sich und desto besser ist das Wachstum.

  • Sämling mittig einsetzen
  • Rankhilfe ebenfalls miteinsetzen
  • Behälter mit Substrat befüllen
  • zwischendurch immer leicht andrücken
  • Gießrand freilassen
  • Erde abschließend noch einmal sanft andrücken
  • ausgiebig gießen

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