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Tomatenbronzefleckenvirus: was ist das? Bronzefleckenvirus bekämpfen

von Marc
Tomatenbronzefleckenvirus

Das Tomatenbronzefleckenvirus trat erstmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Australien auf und verbreitete sich sehr schnell in anderen Erdteilen. Die Viruskrankheit tritt heute sowohl in gemäßigten als auch subtropischen und tropischen Regionen auf der ganzen Welt auf. Die Krankheit betrifft etwa 800 verschiedene Pflanzenarten, jedoch vor allem Tomaten. Sie ist zu einem gravierenden Problem für Tomatenproduzenten und Hobbygärtner geworden. Ist das Bronzefleckenvirus bereits einmal aufgetreten, gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten. Sie können die Ansteckung lediglich durch geeignete vorbeugende Maßnahmen verhindern.

Ursachen

Die auch als „Gefleckte Welke“ bezeichnete Viruskrankheit wird durch Thripse übertragen. Dabei handelt es sich um kleine, häufig an Tomaten und anderen Garten- und Topfpflanzen auftretende Schädlinge. Die auch als Blasenfüße oder Gewitterwürmer bezeichneten, etwa drei Millimeter winzigen und dunkelbraun bis schwarz gefärbten Insekten treten vornehmlich bei schwül-warmem Wetter auf.

Mit ihrem Stechrüssel saugen die Schädlinge die äußeren Zellen der Tomatenblätter aus, die sich daraufhin zunächst gelblich verfärben. In einem späteren Stadium des Befalls wirkt das Laub fleckig und gesprenkelt. Auch die weißen Larven der Tiere ernähren sich von den Blättern und können befallene Pflanzen stark schädigen. Das Bronzefleckenvirus jedoch wird nur von den erwachsenen Fransenflüglern übertragen, die auf diese Weise den Krankheitserreger innerhalb kürzester Zeit im Umkreis verbreiten.

Symptome

Infizierte Tomatenpflanzen weisen eine Reihe verschiedener Symptome auf.
Typisch sind vor allem:

  • bronzefarbene oder dunkel gefleckte Blätter
  • gekräuselte Blätter
  • verkümmertes, verzerrtes Wachstum
  • dunkle Streifen an den Stängeln und Stielen
  • Früchte häufig deformiert oder verwelkt
  • reife Früchte haben verzerrte Form
  • sind oft mit roten und gelben ringähnlichen Markierungen bedeckt

Befallene Pflanzen verwelken innerhalb weniger Wochen. Die Früchte sind nicht mehr für den Verzehr geeignet.

Anderen Welkekrankheiten

Thripse - Fransenflügler

Thripse überträgt Tomatenbronzefleckenvirus

Tomaten können durch verschiedene Welkekrankheiten befallen werden, die meist von Pilzen oder Bakterien verursacht werden, aber teils nicht so gravierende Folgen wie das Tomatenbronzefleckenvirus haben. Damit Sie nicht versehentlich Pflanzen entsorgen, die noch gerettet werden könnten, sollten Sie die Krankheit korrekt identifizieren. Ein Befall mit dem Bronzefleckenvirus lässt sich relativ leicht durch folgende Charakteristika von anderen Erregern unterscheiden:

  • Krankheitssymptome beginnen immer an den oberen Blättern
  • bronzierte Blätter, vor allem an den Oberseiten
  • Blattflecken erscheinen erst nach dem Bronzieren
  • konzentrische Ringe an den Früchten

Bei anderen Tomatenwelken treten die ersten Symptome immer an den unteren Blättern auf, um sich schließlich in die oberen Bereiche der Pflanze zu bewegen. Auch das bronzefarbene Laub sowie die konzentrischen, meist gelben oder roten Ringe an den Früchten sind nur beim Bronzefleckenvirus zu finden.

Bekämpfung

Es gibt keine wirksame Behandlungsmöglichkeit für diese Viruskrankheit, zumal der Erreger aufgrund seines breiten Wirtsspektrums – zu dem auch Stauden und sogar Unkräuter gehören – schwer zu kontrollieren und damit zu bekämpfen ist. Tritt die Krankheit, sind infizierte Pflanzen sofort zu entfernen und zu vernichten. Dabei sollten keine Pflanzenteile, auch keine Wurzeln oder einzelne abgefallene Blätter, am Standort verbleiben. Von diesen kann selbst Jahre später noch eine Ansteckung ausgehen, da das Virus im Boden überdauern kann. Werfen Sie infizierte Tomatenpflanzen niemals auf den Kompost und entsorgen Sie sie auch nicht über die Bio- bzw. Braune Tonne. Stattdessen gehören die erkrankten Pflanzen in den Hausmüll oder sind sofort zu verbrennen.

Sinnvolle Vorbeugung

– durch Schädlingsbekämpfung –

Diese Maßnahmen sind jedoch nicht immer effektiv, da sich das Virus häufig schon ausgebreitet hat, bevor überhaupt sichtbare Symptome auftraten. Daher sollten Sie vornehmlich einem Befall von Thripsen entgegen wirken, wofür es verschiedene Möglichkeiten gibt. Tomaten, die in der kontrollierten Umgebung eines Gewächshauses kultiviert werden, stellen eine etwas geringere Herausforderung bei der Kontrolle des Virus dar. So genannte Gelbkarten ermöglichen die Früherkennung eines Thripse-Befalls und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass infizierte Pflanzen entfernt werden, bevor sich die Krankheit ausbreitet. Sie können die Belastung durch Thripse auch verringern, indem Sie ein feinmaschiges Tuch an Türen und Lüftungsöffnungen anbringen.

Bronzefleckenvirus auf BasilikumblattDie Bekämpfung von Thripsen mit Insektiziden ist hingegen weder im Gewächshaus noch bei einer Freilandkultur wirkungsvoll, da die Insekten schnell Resistenzen gegen übliche Insektizide entwickeln. Zudem wollen Sie Ihre Bio-Tomaten aus dem eigenen Garten sicherlich nicht mit Giftstoffen verseuchen.

Effektive Hausmittel gegen Thripse

Chemische Mittel sind bei der Bekämpfung von Thripsen auch nicht notwendig, denn gerade im Gewächshaus lassen sich Tomatenpflanzen mit den natürlichen Feinden der Schädlinge behandeln. Vor allem Raubmilben haben großen Appetit auf die winzigen Insekten und befreien die Pflanzen von ihnen. Diese Nützlinge erhalten Sie im Fachhandelt und setzen sie gezielt auf die befallenen Pflanzen.

Zudem hat sich bei einem Thripse-Befall Seifenlaufe als schlichtes, aber wirksames Hausmittel bewährt. Vermischen Sie zwei Esslöffel Pflanzenöl (z. B. Rapsöl), einen kräftigen Spritzer Spülmittel sowie einen Liter Leitungswasser und besprühen Sie die Blätter betroffener Tomatenpflanzen mit Hilfe eines Zerstäubers. Behandeln Sie dabei auch die Unterseite der Blätter, denn hier sind die Thripse vor allem zu finden.

Vorbeugung

Des Weiteren sind Tomatenkulturen getrennt von Zierpflanzen sowie unkrautfrei zu halten. Von beiden Pflanzentypen erfolgt bei einem Thripse-Befall eine rasche Infektion mit dem gefährlichen Virus. Eine weitere effektive Maßnahme zum Bekämpfen des Tomatenbronzefleckenvirus ist schlicht das Pflanzen resistenter Tomatensorten. Für den Hausgarten bewährt haben sich beispielsweise:

  • ‚Matias‘: wüchsige Fleischtomate mit sehr großen, roten Früchten und zahlreichen Resistenzen, F1-Hybride
  • ‚Rubin Pearl‘: gesunde Stabtomate mit kleinen, sehr süßen Früchten und vielen Resistenzen, F1-Hybride
  • ‚Beefmaster‘: Fleischtomate mit bis zu 1000 Gramm schweren Früchten, F1-Hybride aus den USA
  • ‚Bella Rosa‘: gesunde und sehr ertragreiche Stabtomate mit roten Früchten, F1-Hybride

Beachten Sie dabei jedoch, dass es sich lediglich um partielle Resistenzen handelt. Die Pflanzen können also durch das Auftreten neuer Varianten des viralen Erregers trotzdem erkranken, weshalb die beschriebenen vorbeugenden Maßnahmen trotzdem vorzunehmen sind.

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