Das Lieblingsgemüse der Deutschen ist rot, rund beziehungsweise eiförmig. Durchschnittlich genießt jeder Mensch hierzulande zwischen rund 25 Kilogramm Tomaten jährlich. Dies entspricht in etwa einem Ernteertrag von ein bis drei Tomatenpflanzen macht rund 50 Prozent der angebotenen frischen Ware aus. Auf globaler Ebene belegen Tomatenpflanzen Platz zehn auf der Rangliste wichtiger Nutzpflanzen. Tomaten sind lecker, aber vor allem auch gesund. Das wussten bereits die Azteken Mexikos. Dieser Beitrag verrät, welche Nährstoffe und Vitamine diese Nutz- und Heilpflanze aus Mittelamerika enthält.
Vitamine und Nährstoffe
Die reifen Früchte von Tomatenpflanzen aus dem eigenen Garten oder vom Wochenmarkt sind gesund und sehr kalorienarm. Neben zahlreichen sekundären Pflanzenstoffen enthalten frische oder getrocknete Früchte sehr viel Vitamin C, lebensnotwendige Spurenelemente und Nährstoffe wie beispielsweise Kalium.
Dank eines Wasseranteils von circa 92 bis 95 Prozent ist der Genuss einer Tomate mit sehr wenigen Kalorien verbunden. Aktuellen Ernährungsempfehlungen zur Folge ist ein täglicher Verzehr von circa 250 Gramm Tomaten vorteilhaft.
In 100 Gramm Tomate sind lediglich 18 Kalorien enthalten. Dies entspricht in etwa einer großen Fleischtomate oder zwei mittelgroßen Tomaten.
Trotz des extrem hohen Wasseranteils sind wertvolle Nährstoffe in beachtlicher Variation enthalten:
- 13 Vitamine
- 17 Mineralstoffe
- Fruchtsäuren
- sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe
Hinweis: Anhand der Tomatengröße lässt sich nicht pauschal sagen, wie viele gesunde Substanzen enthalten sind. Kleine Exemplare können bei günstigem Standort und Ernte in reifem Zustand viel nahrhafter sein, als große Tomaten ohne Aroma.
Alle Nährwerte pro 100 Gramm Tomate (frisch und reif geerntet) | Mineralstoffe pro 100 Gramm Tomate |
Brennwert 75 kJ | Chlorid 30 Milligramm |
Fett 0,2 Gramm | Eisen 0,3 Milligramm |
Kohlenhydrate 2,6 Gramm (davon Zucker 2,5 Gramm) | Fluorid 0,02 Milligramm |
Protein 1,0 Gramm | Jod 0,001 Gramm |
Ballaststoffe 1,3 Gramm | Kalium 235 Milligramm |
Vitamine pro 100 Gramm Tomate | Kalzium 9 Milligramm |
Vitamin A 0,04 Milligramm | Kupfer 0,1 Milligramm |
Vitamin B1 0,06 Milligramm | Magnesium 11 Milligramm |
Vitamin B2 0,04 Milligramm | Mangan 0,1 Milligramm |
Vitamin B6 0,1 Milligramm | Phosphor 22 Milligramm |
Vitamin C 19 Milligramm | Salz 7,6 Milligramm |
Vitamin E 0,8 Milligramm | Zink 0,1 Milligramm |
Hinweis: Tomaten haben ein sehr intensives Aroma. Dies gilt auch beim Kauf von hochwertigen Produkten. Bei anderen Tomatensorten, welche diese Eigenschaft nicht aufweisen, ist davon auszugehen, dass sie noch grün geerntet wurden. Die Liebesäpfel haben zwischen Juni und Oktober in Deutschland Hochsaison. Während der anderen Monate sind Produkte aus Holland beziehungsweise von den Kanarischen Inseln zu empfehlen.
Für Hobbygärtner:
Tomaten können einfach zu Hause auf Balkon oder Terrasse angebaut werden, wenn sie dabei mindestens sechs Stunden täglich direkte Sonneneinstrahlung genießen dürfen. Bei der Aufzucht von Tomatenpflanzen im Klein- oder Hausgarten kann mithilfe eines passenden Regenschutzes die sowohl die Erntemenge als auch die Anbauzeit verlängert werden.
Gesund Abnehmen mit Tomaten
Dank des niedrigen Kalorienanteils eignen sich die roten Wunderfrüchte perfekt zum Abnehmen. Ernährungswissenschaftler weisen in diesem Zusammenhang auf einen weiteren Vorteil hin. Aufgrund des hohen Kaliumgehaltes in der Tomate wird der Körper auch entwässert. Auf diese Weise schmelzen nicht nur die Pfunde dahin, auch Giftstoffe werden aus dem Organismus regelrecht herausgespült.
Zudem eignet sich der tropische Liebesapfel zur natürlichen Straffung des Bindegewebes als auch zur Anregung der Verdauung. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass der Tomatengenuss während einer speziellen Diät Mangelerscheinungen durch eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen, Nähr- und Mineralstoffen vorbeugt.
Tipp: Wertvolle Inhaltsstoffe werden erst mit zunehmenden Verarbeitungsgrad dem menschlichen Körper zur Verfügung gestellt. Es empfiehlt sich, Tomaten sehr klein geschnitten oder gekocht zu genießen. Bei Letzterem ist zu beachten, dass sämtliche Vitamine oder Nährstoffe mit Ausnahme von Lycopin zerstört werden. Um von diesen zu profitieren empfiehlt sich auch der Genuss als Rohkost.
Eine ausgereifte Tomate lässt sich im Gegensatz zu anderen Gemüsesorten bis zu zwei Wochen lang lagern. Wichtige Nährstoffe gehen während dieser Zeit nur dann verloren, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen.
Tomate richtig lagern
- Raumtemperatur: 13 bis 18 Grad Celsius
- Luftfeuchtigkeit: 80 bis 95 Prozent
- dunkel lagern
- auf keinen Fall im Kühlschrank
- von Obst und Gemüse getrennt aufbewahren
Trotz langer Lagerfähigkeit ist es ratsam, eine frische Tomate innerhalb von vier bis fünf Tagen zu verzehren. Bei längerer Lagerung vermindern Sauerstoff, Licht und Wärme die günstigen Nährwerte von Tomaten.
Hinweis: Werden diese knallroten Früchte mit wichtigen Inhaltsstoffen im Kühlschrank aufbewahrt, verkürzt sich nicht nur die Haltbarkeit. Vielmehr verlieren sie ihren intensiven Geschmack.
Nährstoffreiche Tomate erkennen:
- intensiver Geschmack
- angenehm starker Geruch
- glatte und robuste Oberfläche
- Frucht nicht zu weich
Hinweis: Die in Supermärkten verkaufte Tomate weist gentechnische Veränderungen auf. Dadurch erzielen Produzenten höhere Ernteerfolge und eine verbesserte Lagerfähigkeit. Eine Frucht dieser Art lässt sich bis zu vier Wochen lang lagern. Zu beachten ist, dass der Anteil der beinhalteten Nährwerte während dieser Zeit dennoch sinkt. Eine Ausnahme ist hier die Longlife-Tomate, welche durch normale Züchtung entstand sieben Wochen lang lagerfähig ist.
Natürliche Schutzfunktionen
Englische Wissenschaftler der Universitäten in Newcastle und Manchester führten eine umfangreiche Studie zum tatsächlichen Gesundheitswert der roten Gemüsefrucht durch. Studienergebnisse belegten, dass vor allem der häufige Verzehr gekochter Früchte positive Wirkungen auf den menschlichen Körper hat. Tomaten schützen vor UV-Strahlung der Sonne. Damit bewahren sie die Haut vor möglichen Schäden als auch vor früh einsetzenden Alterungsprozessen.
Natürlicher Sonnenschutz
Zehn Studienteilnehmer bereicherten ihren täglichen Speiseplan um 55 Gramm Tomatenmark und zehn Gramm Olivenöl. Die zehn Teilnehmer starke Kontrollgruppe ergänzte die Nahrungszufuhr lediglich durch das Olivenöl. Nach einer Testphase von drei Monaten entnahmen die englischen Wissenschaftler bei allen Probanden Hautproben.
Im Gegensatz zur Gruppe, die lediglich Olivenöl verzehrte wiesen jene Teilnehmer, die Tomatenmark verzehrten, einen um 33 Prozent erhöhten Schutz gegenüber Sonnenbrand auf. Weiterhin zeigten sich deutlich höhere Prokollagenwerte. Dieses Protein übernimmt wichtige Aufgaben bei der Erhaltung der natürlichen Hautstruktur.
Haut altert langsamer
Aufgrund der oben ausgeführten Erhöhung des Prokollagenspiegels durch regelmäßigen Tomatengenuss vermuten Forscher weitere Vorteile. Es scheint, die Früchte können Hautalterungsprozesse umkehren.
Hohe Wirkung gekochter Tomatenvariationen
Darüber hinaus zeigten die britischen Studien, dass beschriebene Schutzfaktoren durch das enthaltene Antioxidans Lycopin erzeugt werden. In rohen Früchten ist diese wertvolle Substanz lediglich in gebundener Form existent. Diese kann der menschliche Körper nur schlecht verwerten. Durch Kochen kann die Bioverfügbarkeit des Antioxidans erhöht werden. Aufgrund dessen testeten die Wissenschaftler in der beschriebenen Studie Tomatenmark.
Hinweis: Die rohe Tomate enthält mit 9,3 Milligramm Lycopin pro 100 Gramm weniger, als dies bei konzentriertem Tomatenmark der Fall ist. Letzteres enthält 55,5 Milligramm auf dieselbe Menge. Hinzu kommt der Vorteil, dass durch den Verzehr von gekochten Früchten nicht die gesundheitsgefährdende Cholesterinform im Körper entsteht. Cholesterin oxidiert weniger.
Lycopin in Tomaten
100 Gramm ..
- rohe Tomate: 9,3 Milligramm
- Tomatensaft: 10,8 Milligramm
- Tomatenpüree: 16,7 Milligramm
- Ketchup: 17,2 Milligramm
- Tomatensoße: 18,0 Milligramm
- Tomatenmark: 55,5 Milligramm
Es ist davon auszugehen, dass Lycopin als Antioxidans freie Radikale bindet. Diese entstehen beispielsweise aufgrund von UV-Strahlung auf die Haut. Heute gehen Dermatologen und andere Fachärzte davon aus, dass freie Radikale verantwortlich für Krebs und körpereigene Vorgänge des Alterns sind.
Achtung: Gekochte Tomaten dienen als natürlicher Sonnenschutz von innen. Zu beachten ist, dass dieser jedoch nur einer Sonnencreme mit niedrigem Lichtschutzfaktor entspricht.
Italiener essen mindestens sechsmal pro Woche Tomatengericht. Im Gegensatz zu anderen Regionen der Erde kommen Magen- und Darmkrebsarten in Italien um mehr als 50 Prozent seltener vor.
US-amerikanische Krebsinstitut weist darauf hin, dass der regelmäßige Genuss der Tomate auch vor Lungen- und Prostatakrebs schützt.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche wissenschaftliche Belege dafür, dass enthaltene Antioxidantien nicht nur vor Arthritis, Herzinfarkt, Schlaganfall und Arteriosklerose schützen, sondern auch einen therapeutischen Beitrag zur Heilung leisten.
Erhebung zeigt: Tomate ist ungesund oder doch nicht?
Eine statistische Erhebung in den USA legt die Vermutung nahe, dass Nachtschattengewächse wie beispielsweise die Tomatenpflanzen körpereigene, schmerzhafte Reaktionen wie beispielsweise Entzündungen auslösen können. Bis dato gilt es jedoch noch nicht als wissenschaftlich bestätigt, dass Gemüsesorten wie Aubergine, Paprika oder Tomate tatsächlich als Ursache für Arthritis beschrieben werden können.
Da die Liste der Nachtschattengewächse sehr lang ist, können notwendige, mindestens drei Monate anhaltende Untersuchungen bei Personen mit Arthritis nur schwer realisiert werden. Bekannt und empirisch belegt ist dennoch, dass Inhaltsstoffe der Tomate ähnlich wie tierische Lebensmittel unterschwellige Entzündungen beim Menschen auslösen.
Wichtiges auf einen Blick
- Der Genuss von täglich drei bis sechs Tomaten deckt zwei Drittel des empfohlenen Bedarfs an Vitamin C.
- Vitamin B schützt Gehirnzellen und Nerven.
- Das enthaltene Kalium reguliert den Wasserhaushalt und hält die Zellgesundheit aufrecht.
- Günstiger Selengehalt ist essenziell für das menschliche Immunsystem.
Tipp: Die reife Tomate enthält Tyrannin. Diese Substanz vertreibt die schlechte Laune und beflügelt die Stimmung.
Werden Ketchup, Tomatensaft, Tomatensoße oder Tomatenmark regelmäßig konsumiert, bleibt der Lykopingehalt im Körper kontinuierlich sehr hoch. Nur dadurch können Menschen von positiven Nährwerten als auch einem zuverlässigen natürlichen Zellschutz profitieren. Damit ernähren sich viele Deutsche sehr gesund, denn rund ein Drittel des jährlichen Pro-Kopf-Konsums setzen sich aus verarbeiteten Tomatenvariationen zusammen.
Hinweis: Um auf benötigte Mengen der günstigen Inhaltsstoffe zu kommen, sind beispielsweise 500 Milliliter erhitzter Tomatensaft notwendig.
Pizza, Spaghetti, Suppen mit Tomate sind gesund:
- stärkt Immunsystem
- Krebsprävention
- unterstützt erholsamen und gleichmäßigen Nachtschlaf
- beschleunigt die Wundheilung
- entwässernd, harntreibend, verdauungsregulierend
- Schutz der Schleimhäute
- Steuerung der Hormonbildung
- verleiht Spannkraft
- kräftigt Herz und Kreislauf
- aktiviert Zellstoffwechsel
- reguliert Blutzucker- und Cholesterinspiegel
- festigt Bindegewebe, Zähne, Skelett
- verhindern Bildung von Gallensäure im Darm
Giftstoff in der Tomate
Nachdem Kolumbus die roten Liebesäpfel mit nach Europa brachte, gingen die Menschen mehrere Jahrhunderte davon aus, dass dieses eigentümliche Nachtschattengewächs Giftstoffe enthält. Als mögliche Folge wurde beispielsweis Liebeswahn beschrieben. Erst um 1900 begann die rote Frucht in Deutschland vermehrt Einzug zu halten.
Da die Tomate in Deutschland zu jeder Jahreszeit ziemlich uneingeschränkt in großen Mengen genossen wird, realisierten verantwortliche zahlreiche Maßnahmen in einzelnen Anbaugebieten, um die Erträge zu erhöhen. Hierzu gehört auch der vermehrte Einsatz von Pestiziden. Eine Überprüfung von 25 verschieden Tomaten aus unterschiedlichen Bezugsquellen zeigte, dass lediglich in neun Proben keine chemischen Giftstoffe ausfindig gemacht werden konnten. Insgesamt wurden auf circa 410 verschiedene Pestizide getestet. Bei zehn Probanden ermittelten die Wissenschaftler eine geringe Belastung mit Pestiziden.
Bei dieser beschriebenen Untersuchung wurden Früchte von Tomatenpflanzen aus deutschem Freilandanbau ausgeschlossen. Hervorragende Testergebnisse zeigte sich bei allen untersuchten Bio-Tomaten. Keine dieser wies Rückstände entsprechender Giftstoffe auf. Zudem erreichten Tomatensorten von einigen konventionellen Anbietern eine attraktive Punktzahl.
Hinweis: Ob Tomatenpflanzen mit Pestiziden behandelt wurden beziehungsweise ob Rückstände an Tomaten zu finden sind, ist nicht mit bloßem Auge erkennbar. Vor dem Verzehr sind gekaufte Früchte in jedem Fall mit lauwarmen Wasser zu reinigen.
Natürliches Gift in Tomatenpflanzen: Was ist zu beachten?
Häufig gesprochen wird darüber hinaus davon, dass der Genuss der Tomate unter bestimmten Voraussetzungen ungesund sei. Tatsächlich enthält dieses Nachtschattengewächs ähnlich wie Auberginen, Paprika und Kartoffeln Solanin.
Die leicht giftige Substanz kommt in höheren Konzentrationen in den Blättern sowie Stängeln der Tomatenpflanze vor. Um auf den Menschen darauf hinzuweisen, dass der Verzehr dieser ungesund ist, statte die Natur jene Bestandteile mit sehr unangenehm schmeckenden Bitterstoffen aus.
Zudem weisen unreife Früchte nicht zu unterschätzende Mengen des Alkaloides Solanin auf. Mit fortschreitenden Reifungsprozessen verringert sich dieser Anteil.
Wann ist die Tomate giftig?
Der Verzehr von vier Kilogramm unreifer Tomatenstücke ist lebensgefährlich. Magen- und Darmbeschwerden können ab circa zweieinhalb Kilogramm auftreten. Bis dato wurde aufgrund dessen im Gegensatz zum Verzehr von grünen Kartoffeln noch keine Todesfälle durch Tomate verzeichnet.
Jede zweite in Deutschland verkaufte Tomate kommt aus Holland. Sie wird vor der langen Reise in unsere Supermarktregale grün geerntet. Während dem Transport reift sie nach, wobei Solanin abgebaut wird. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der an der Frucht verbleibenden Stilansatz Reste von Solanin aufweist, wenn importiertes Fruchtgemüse gekauft wird.
Da auch Restbestände dieses Giftstoffes ungesund sind, ist es empfehlenswert, den Stielansatz vor dem Verzehr zu entfernen. Aufgrund der etwas härteren Konsistenz bevorzugen zahlreiche Menschen diesen Arbeitsschritt unabhängig möglichen Giftstoffen.
Zu beachten ist:
- nur die reife Tomate aus dem eigenen Garten verzehren
- Blätter und Stängel von Tomatenpflanzen nicht für Verzehr geeignet
- bei nachgereiften oder gekauften Früchten Stielansatz entfernen
- reifen im Herbst grün geerntete Exemplare zu Hause nach, Stielansatz entfernen
Hinweis: Es gibt auch alte Tomatensorten mit grünen Früchten. Diese sind nicht schädlich, wenn sie reif sind. Beim genauen Hinschauen ist die Erntezeit der reifen grünen Tomate gekommen, wenn ein leichter Gelbton im Bereich des Stielansatzes erkennbar ist.