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Tomaten und Temperaturen unter Null – was tun bei Kälte/Frost

von Feli
Tomaten und Frost

maGrundsätzlich sollten die Tomatenpflanzen erst nach den Eisheiligen, eingesetzt werden. Das liegt daran, dass die Wahrscheinlichkeit von Frost ab Ende Mai relativ gering ist. Dennoch kann es immer wieder passieren, dass vor allem nachts die Temperaturen unter null Grad fallen. Tomaten, welche im Kübel auf dem Balkon kultiviert werden, lassen sich bei Kälte unkompliziert in das warme Innere holen. Für Freilandtomaten sowie Tomatenpflanzen, welche im Gewächshaus angebaut werden, bedarf es spezieller Vorkehrungen, um sie vor Frost zu schützen.

Freie Tomatenpflanzen vor Frost schützen

Für Freilandtomaten bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, um sie vor allem nachts vor der Kälte zu schützen. Die Schutzkonstruktionen funktionieren in der Regel gleich und unterscheiden sich größtenteils durch ihr Material. Für welche Option sich der Hobbygärtner entscheidet, hängt letztendlich von dessen Vorliebe sowie von der Anzahl der Tomatenpflanzen ab.

Gefrorene Tomaten

Tomatenhaube

Wer nur einzelne Tomatenpflanzen im Garten hat, ist mit einer Tomatenhaube bestens beraten. Diese sind relativ günstig in der Anschaffung und zudem wiederverwendbar. Die Handhabung der Tomatenhaube ist obendrauf äußerst simpel: Bei Frost wird die Haube vorsichtig über die Pflanze gestülpt und anschließend an einem Stab befestigt. Beim Kauf einer Tomatenhaube gilt es, Folgendes zu beachten:

  • die Folie sollte UV-stabilisiert sein
  • idealerweise ist sie dehnbar
  • dadurch kann sie mit der Pflanze „mitwachsen“
  • Luftlöcher sind optimal
  • da diese eine bessere Durchlüftung ermöglichen

Gartenvlies

Gartenvliese können für zahlreiche Zwecke verwendet werden, unter anderem fungieren sie auch als Frostschutz für die Tomaten. Die Gartenvliese sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich. Es gibt bereits zugeschnittene Modelle sowie Rollenware, welche man nach Bedarf optimieren kann. Gartenvliese zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • sie sind atmungsaktiv
  • deswegen benötigen sie keine Luftlöcher
  • das Vlies sollte lichtdurchlässig
  • sowie feuchtigkeitsdurchlässig sein

Die Handhabung der Gartenvliese gleicht der von Tomatenhauben: Das Vlies wird ebenfalls vorsichtig über die Pflanze gestülpt und unterseitig lose zusammengebunden.

Folientunnel

Bei einem Folientunnel handelt es sich um eine Art aufstellbares Gewächshaus. Die Folientunnel sind relativ günstig in der Anschaffung und in verschiedenen Größen erhältlich. In der Regel sind diese etwa 80 cm breit sowie etwa 50 cm hoch und haben eine Länge von einem bis mehreren Metern. Die Pflanzentunnel bieten zahlreiche Vorteile:

  • mithilfe der Folie wärmt sich der Boden schneller
  • speichert länger die Wärme
  • zusätzlich bietet die Folie Schutz vor Regen und Wind
  • und es bildet sich ein kleines Mikroklima innerhalb des Pflanzentunnels
  • denn durch die Folie wird der Feuchtigkeitsaustausch positiv beeinflusst
  • das begünstigt das Wachstum der Tomaten

Der Aufbau der Folientunnel gestaltet sich schnell und einfach, zumal man kein zusätzliches Equipment dafür benötigt.

  • die Trägerelemente (Stäbe) in die Erde stecken
  • in einem Abstand von etwa 50 cm
  • idealerweise die Folie am höchsten Punkt zusätzlich befestigen
  • hierfür bietet sich eine robuste Schnur an
  • das gibt der Folie zusätzliche Stabilität

Wer handwerklich geschickt ist, kann sich einen Folientunnel mit wenigen Handgriffen selber bauen. Der Vorteil dieser günstigen Variante ist, dass der Pflanzentunnel von der Größe perfekt an das vorhandene Beet sowie die Tomaten angepasst werden kann. Für den Eigenbau werden folgende

benötigte Utensilien

  • biegsame Kunststoffstäbe oder Federstahlstäbe
  • diese sollten eine Länge von etwa 3 m haben
  • sowie einen Durchmesser von 5-8 mm
  • 2 Holzpflöcke und eine robuste Schnur
  • reißfeste UV-undurchlässige PE-Folie
  • mit einer Breite von etwa 2,5 m
  • die Länge entspricht der Beetlänge + 3 m
  • die Folie sollte nicht gefaltet, sondern gerollt sein
  • idealerweise ist diese gelocht
  • belüftet die Pflanzen besser

Der Aufbau ist ebenfalls relativ simpel und erfordert kaum Zeit. Zunächst werden die Stäbe in gleichmäßigen Abständen etwa 30 cm tief in den Boden gesteckt, wobei der erste sowie der letzte Stab etwas tiefer gesteckt wird.

Anleitung

  • die Stäbe halbreisförmig umbiegen
  • und auf der anderen Seite des Beetes genauso tief in den Boden stecken
  • am Anfang und am Ende des Beetes jeweils einen Holzpflock in den Boden schlagen
  • zwischen den Holzpflöcken die Schnur spannen
  • anschließend die Folie über die Konstruktion spannen
  • dabei soll die Folie auf beiden Seiten etwa 1 m überstehen
  • die Enden an den Holzpflöcken zusammenbinden
  • bei Bedarf zusätzlich mit Steinen beschweren

Tomaten im Gewächshaus vor Kälte schützen

Tomatenpflanzen lassen sich im Gewächshaus relativ unkompliziert mit einem Frostwächter vor Frost schützen. Diese kostengünstige Gewächshausheizung ist nicht nur umweltschonend, sondern zudem energiesparend, da immer nur die benötigte Wärme erzeugt wird. Zudem sind viele Modelle mit einer eingebauten Zeitschaltuhr ausgestattet. Diese ermöglicht es vor allem nachts, die Tomaten ohne viel Aufwand vor der Kälte zu schützen. Der Frostwächter verfügt über ein eingebautes Thermostat und funktioniert wie folgt:

Tomaten im Gewächshaus züchten

  • die gewünschte Temperatur für das Gewächshaus einstellen
  • fällt die Temperatur unter die voreingestellte Temperatur, schaltet sich die Heizung ein
  • und erwärmt die Luft auf die voreingestellte Temperatur

Gasfrostwächter

Der Gasfrostwächter wird mit Propan-Gasflaschen betrieben, er kann aber auch an dem Hausgasanschluss angeschlossen werden. Da er keinen Strom benötigt, eignet er sich für fast jedes Gewächshaus. Beim Kauf sollte, je nach Größe des Gewächshauses, auf die dementsprechend hohe Heizkraft geachtet werden. Die Modelle haben eine Leistung von 80 Watt bis 2000 Watt. Bei der Nutzung eines Gasfrostwächters ist Folgendes zu beachten:

  • auf einen feuerfesten Untergrund stellen
  • beispielsweise auf Betonplatten oder Fliesen
  • reduziert die Brandgefahr
  • das Gewächshaus muss mit einer Thermosicherung
  • sowie mit einer Sauerstoffmangelsicherung ausgestattet sein

Elektrischer Frostwächter

Beim Heizen mit einem elektrischen Frostwächter ist darauf zu achten, dass die Steckdose für Feuchträume geeignet ist. Kleine Gewächshäuser können problemlos von elektrischen Frostwächtern mit 500-800 Watt Leistung betrieben werden. Wichtig ist, dass bei der Verwendung die Luft-ein und Luftauslässe frei sind. Beim Kauf einer elektronischen Heizung gilt es, Folgendes zu beachten:

  • Spritzschutz sollte vorhanden sein
  • idealerweise ist ein Überhitzungsschutz mit eingebaut
  • sowie eine Lüftungsfunktion
  • dadurch verteilt sich warme Luft besser

Positionieren der Gewächshausheizung

Ideal ist ein Platz, von sich die Wärme am besten verteilen kann. Wichtig ist, dass man den Frostwächter nicht zu weit oben anbringt. Denn die warme Luft steigt nach oben und die Gefahr besteht, dass niedrig wachsende Tomaten nicht ausreichend Wärme abbekommen.

Solar-Gewächshausheizung

Bei dieser umweltschonenden Heizmethode werden entweder auf dem Hausdach Photovoltaikelemente gebaut oder die Solarelemente neben das Gewächshaus gestellt. Bei beiden Varianten ist es essenziell, dass die Solarelemente Richtung Süden gerichtet sind, da sie die Sonnenergie speichern. Ein Anbau auf dem Dach des Gewächshauses ist nicht empfehlenswert, da die Elemente den Tomaten zu viel Sonnenlicht wegnehmen würden.

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