Home Welt der Tomaten Blähungen, Durchfall und Kopfschmerzen durch Tomaten: was tun?

Blähungen, Durchfall und Kopfschmerzen durch Tomaten: was tun?

von Marc
Tomaten Mix

Tomaten sind zwar durchaus gesund, allerdings können sie in seltenen Fällen auch zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Hierfür kommen unterschiedliche Ursachen in Frage, allerdings haben sie oft bestimmte Symptome gemein. Warum der Verzehr von Tomaten zu Blähungen, Durchfall und Kopfschmerzen führen kann, erfahren Sie hier!

Histaminintoleranz

Histamin ist ein wichtiger Botenstoff, der sowohl im Organismus von Menschen und Tieren als auch in dem von Pflanzen befindet. Dort ist der Stoff an vielen wichtigen Prozessen beteiligt, so wirkt er unter anderem im Magen-Darm-Trakt. Befindet sich zu viel Histamin im Körper, wird der Überschuss von Enzymen abgebaut. Bei Personen mit einer Histaminunverträglichkeit ist dieser Abbauprozess jedoch gestört, sodass das überschüssige Histamin im Körper verbleibt. Dies macht sich meist durch folgende Symptome bemerkbar:

  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Probleme
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Kopfschmerzen / Migräne

Was tun?

Bei dem Verdacht auf eine Histaminunverträglichkeit ist es ratsam, ein Ernährungstagebuch zu führen und einen Arzt zu konsultieren. Dieser kann feststellen, ob eine Unverträglichkeit tatsächlich besteht und dementsprechend Medikamente verschreiben. Sollten die Symptome erstmalig auftreten, ist es ratsam, viel Wasser zu trinken.

Allergie

Kreuzallergie mit TomatenAllergien entwickeln sich manchmal erst im Laufe des Lebens, so auch die Tomatenallergie. Betroffene Personen reagieren jedoch nicht nur auf die Früchte selbst allergisch, sondern auch auf Produkte mit Tomaten (wie beispielsweise Soßen). Ebenso kann eine Tomatenallergie mit einer Kreuzallergie einhergehen. Das liegt daran, da einige allergieauslösende Proteine sehr ähnlich in ihrer Struktur sind und vom Organismus unterschieden werden können. Lebensmittel mit einer ähnlichen Proteinstruktur von Tomaten sind unter anderem Beifuß, Birke und Naturlatex. Bei einer Allergie können unter anderem folgende Symptome auftreten:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Kreislauf-Beschwerden
  • Hautreaktionen
  • Juckreiz im Mund und Rachen
  • Schwellungen der Schleimhäute
  • Kopfschmerzen

Was tun?

Falls beim Verzehr von Tomaten eines oder mehrere Symptome auftreten, sollte der Verzehr unbedingt eingestellt werden. Eine allergische Reaktion kann unterschiedlich stark ausfallen: Bei leichten Symptomen, wie rote Flecken oder Schnupfen, bestehen in der Regel keine größere Gefahr. Anders verhält es sich, wenn die Atemwege anschwellen und ein anaphylaktischer Schock bevorsteht, denn in diesem Fall sollte möglichst schnell gehandelt werden:

  • fragen, ob Person Medikamente hierfür hat
  • falls ja, bei Einnahme des Medikamentes unterstützen
  • Notruf rufen mit dem Hinweis, dass akute Atemnot vorliegt
  • Atemwege freihalten – aufrechte Position
  • Bewusstlosigkeit – Person in stabile Seitenlage bringen

Solaninvergiftung

Tomaten sind Nachtschattengewächse und enthalten demnach den giftigen Stoff Solanin. Dieser findet sich vor allem in den grünen Pflanzenteilen und nimmt mit voranschreitender Reife ab. Eine Solaninvergiftung durch Tomaten ist zwar unwahrscheinlich, kann jedoch nicht zur Gänze ausgeschlossen werden. Vor allem bei Kindern ist daher Vorsicht geboten und auf folgende Symptome zu achten:

  • Magenbeschwerden
  • Durchfall
  • Benommenheit
  • Lähmungen und Krämpfe

Was tun?

Da sich das Solanin hauptsächlich in den grünen Pflanzenteilen befindet, lässt sich eine Solaninvergiftung bereits durch simple Schritte vermeiden. Da der Solaningehalten mit voranschreitender Reife abnimmt, sollten ausschließlich reife Tomaten verzehrt werden. Ebenso ist es ratsam, stets alle grünen Pflanzenteile zu entfernen. Unreife Tomaten eignen sich nicht für den Verzehr, können aber problemlos zur Nachreife gelagert werden.

Lektine

Neben Solanin enthalten Tomaten auch Lektine. Hierbei handelt es sich um Stoffe, die eine natürliche Schutzfunktion bei Pflanzen einnehmen. Sie sind zwar für den Menschen nicht per se schädlich, können jedoch nicht vollständig verdaut werden. In größeren Mengen können Lektine Vergiftungen auslösen und die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen. In solchen Fällen treten unter anderem folgende Symptome auf:

  • Übelkeit
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Erbrechen

Hinweis: Fünf-minütiges Kochen zerstört den Großteil aller Lektine, sodass gekochte Tomaten(produkte) in der Regel keine Gefahr darstellen.

Was tun?

Eine Lektinvergiftung durch Tomaten ist zwar unwahrscheinlich, kann aber – wie auch die Solaninvergiftung – nicht zur Gänze ausgeschlossen werden. Ob Lektine problematisch sein können, lässt sich meist anhand eines Ernährungstagebuchs feststellen. Denn Lektine finden sich nicht nur in Tomaten, sondern auch in etlichen anderen Lebensmitteln. Hierzu zählen unter anderem einige Hülsenfrüchte, Getreide, Pilze, Lauchgewächse und Nachtschattengewächse.

Hausmittel bei Kopfschmerzen, Blähungen und Durchfall

Beim Verzehr von Tomaten treten besonders häufig Symptome wie Kopfschmerzen, Blähungen und Durchfall auf. Beschwerden wie diese sind zwar durchaus unangenehm, lassen sich jedoch oft mit einfachen Hausmitteln lindern:

Kopfschmerzen

  • viel trinken (Wasser oder ungesüßte Tees)
  • Entspannung
  • Pfefferminz- oder Minzöl auf Schläfen/Stirn geben
  • Spaziergang an der frischen Luft
  • Schlaf

Bauchschmerzen

  • Wärme (z.B.: Wärmeflasche oder Bauchwickel)
  • beruhigende Tees (z.B.: Kamille, Fenchel, Salbei und Melisse)
  • warmes, entspannendes Bad
  • leichte Nahrung

Durchfall

  • viel trinken (Wasser oder ungesüßte Tees)
  • Kamillen-, Heidelbeer-, Johanniskraut- oder Gänsefingerkrauttee
  • Äpfel und Karotten

Hinweis: Bei Durchfall sollte auf Milch, Kaffee und Alkohol verzichtet werden, denn diese können die Beschwerden verschlimmern!

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