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Tomaten düngen mit Bittersalz: wie sinnvoll ist das?

von Marc
Bittersalz

Bittersalz kommt in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz, denn sowohl in der Kosmetikindustrie und im Gesundheitswesen wird es immer wieder empfohlen. Aber auch Hobbygärtner wissen die Vorteile von Bittersalz zu schätzen, denn es ist ein altbewährtes Düngermittel. Ob sich Bittersalz zum Düngen von Tomaten eignet, erfahren Sie hier!

Was ist Bittersalz?

Bittersalz ist auch unter dem Begriff „Magnesiumsulfat“ bekannt und wird zumeist in fester Form angeboten. In Apotheken wird es zumeist als weißes, kristallines Pulver oder aber in Form von glänzenden farblosen Kristallen angeboten. Magnesiumsulfat enthält – wie der Name schon verrät – sowohl Magnesium als auch Sulfat. Diese zwei Nährstoffe sind für viele Pflanzen essenziell, weshalb eine Düngung mit Bittersalz oft empfehlenswert ist.

  • farblos
  • geruchsneutral
  • wasserlöslich
  • enthält etwa 16 % Magnesium und 13 % Schwefel

Hinweis: Magnesiumsulfat ist oft Bestandteil von Volldüngern, nennt man auch Mehrnährstoffdünger.

Magnesium

Insbesondere der hohe Magnesiumanteil von Bittersalz kommt den Pflanzen zu Gute. Immerhin ist Magnesium essenziell für die Photosynthese und ein zentraler Baustein von Chlorophyll. Magnesium ist am Aufbau von Zuckerstoffen beteiligt, aus denen die Pflanzen wiederum Zellulose und weitere körpereigene Substanzen herstellen. Magnesium findet sich meist in ausreichender Menge im Boden, wobei hierbei die Werte in etwa wie folgt aussehen sollten:

  • leichte Böden (Sand oder lehmiger Sand): 3 – 4 mg pro 100 g
  • mittlere Böden (sandiger bis sehr sandiger Lehm): 4 – 6 mg pro 100 g
  •  schwere Böden (Lehm oder toniger Lehm): 6 – 9 mg pro 100 g

Magnesiummangel

Insbesondere bei besonders sandigen Böden kann es passieren, dass das Magnesium durch Niederschläge einfach aus dem Boden gewaschen wird. Hierbei wird von einem jährlichen Verlust von etwa drei Gramm pro Quadratmeter ausgegangen. Bei lehmigen Böden fällt der Verlust meist geringer aus, da sich das Magnesium an den enthaltenen Tonmineralen anlagern kann. Ob die Pflanzen zu wenig Magnesium erhalten, macht sich relativ rasch bemerkbar. Denn bei einem Magnesiummangel kann nicht ausreichend Chlorophyll produziert werden, sodass folgende Symptome auftreten:

  • Tomaten vergeilen (Längenwachstum)
  • sie schießen regelrecht in die Höhe
  • Blätter verfärben sich gelb
  • später färbt sich das Laub braun

Bittersalz bei akutem Magnesiummangel

Bittersalz als DüngerBesteht der Verdacht auf Magnesiummangel, können Tomaten schnell und einfach mit Bittersalz gedüngt werden. Da Bittersalz gut wasserlöslich ist, bietet es sich an, dieses in flüssiger Form in einer einprozentigen Bittersalz-Lösung zu verwenden. Hierfür werden etwa 10 Gramm Bittersalz mit einem Liter Wasser gemischt und anschließend direkt auf die Blätter gesprüht. Der Vorteil hierbei ist, dass die Blätter die Nährstoffe direkt aufnehmen und die Düngung somit besonders schnell wirkt. Doch Vorsicht: Beim Düngen mit Bittersalz sollte Folgendes beachtet werden:

  • Tomaten nicht in der prallen Mittagssonne besprühen!
  • Pflanzenteile könnten verbrennen
  • nach dem Besprühen mit Wasser abspritzen
  • noch besser ist es, Sprühlösung nach Niederschlägen zu verabreichen

Hinweis: Die Mischung sollte man stets sorgfältig auswählen, da eine Überdüngung mit Magnesium einen Kaliummangel hervorrufen kann.

Düngen mit Bittersalz

Viele Hobbygärtner wenden Bittersalz an, um die unterschiedlichsten Pflanzen im Garten zu düngen. Hierfür wird das Bittersalz meist in Form von Granulat im Garten verteilt. Allerdings ist dies nicht unbedingt empfehlenswert, da nicht alle Pflanzen einen hohen Magnesiumbedarf haben. Für die Düngung mit Bittersalz gibt es jedoch Richtwerte, an die sich Hobbygärtner halten können:

leichte und mittlere Böden

  • 2 – 3 Mal pro Saison düngen
  • etwa 30 g pro m²

schwere Böden

  • einmal pro Saison düngen
  • etwa 30 g pro m²

Bodenanalyse

Die Richtwerte stellen letztendlich nur eine Orientierungshilfe dar, die jedoch immer mit Vorsicht zu genießen ist. Wer die Düngung optimal auf den Boden abstimmen möchte, sollte vor der Verwendung von Bittersalz unbedingt eine Bodenanalyse durchführen lassen. Hierbei werden dem Boden mehrere Proben entnommen und anschließend Fachleuten zur Analyse weitergeleitet. Die Bodenanalyse gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des Bodens sowie eine Anleitung, in welcher Form man düngen sollte. Um eine Bodenanalyse durchzuführen, benötigt man ein spezielles Analyseset aus dem Fachhandel. Anschließend gehen Hobbygärtner wie folgt vor:

  • an verschiedenen Stellen Bodenproben entnehmen
  • insgesamt etwa 15 – 20 Proben
  • im Erfassungsbogen detaillierte Angaben zur Lage der Probe festhalten
  • Behälter samt Erfassungsbogen in das Labor schicken
  • im Labor erfolgt die Analyse der Proben

Hinweis: Eine Bodenanalyse kostet etwa 50 Euro und hat eine Gültigkeit von etwa fünf Jahren. Aus diesem Grund ist es ratsam, alle fünf Jahre eine Bodenanalyse zu machen.

Bittersalz als Schwefeldünger

Bittersalz zeichnet sich in erster Linie durch seinen hohen Anteil an Magnesium aus. Allerdings enthält Magnesiumsulfat auch Schwefel, einen ebenfalls wichtigen Nährstoff für Pflanzen. Ein Schwefelmangel tritt heutzutage zwar relativ selten auf, insbesondere, wenn man den Boden regelmäßig mit Kompost oder verrottetem Rinderdung anreichert. Allerdings kann es dennoch vorkommen, dass Tomaten zu wenig Schwefel erhalten. In diesem Fall kann Bittersalz durchaus auch als Schwefeldünger eingesetzt werden Ein Schwefelmangel lässt sich bei Tomaten wie folgt feststellen:

  • ähnelt Stickstoffmangel
  • Blätter und Blattadern färben sich gelb
  • meist nur junge Blätter betroffen

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