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Tomaten lassen Blätter hängen und sind schlapp – Ursachen und Hilfe

von Jana
Tomaten lassen Blätter hängen

Sie freuen sich schon auf den Anbau und Genuss Ihrer eigenen Tomaten, doch plötzlich lassen die zarten Pflanzen ihre Blätter hängen und sehen schlapp aus? Keine Sorge, es ist noch nicht zu spät. Wir erklären Ihnen, welche Ursachen hinter den schlaffen Blättern stecken und was Sie dagegen unternehmen können. Mit unseren Tipps sehen Ihre Tomatenpflanzen bald gesund und stark aus.

Blätter sind schlapp

Warum hängen die Blätter schlapp herab?

Schlaff herabhängendes Laub signalisiert, dass die Pflanze falsch gepflegt wurde. Dabei kann es sich um einen grundlegenden Mangel in der Pflege handeln, z.B. aus Unwissenheit. Eine andere Möglichkeit ist eine plötzliche Veränderung der Umgebungs- oder Wetterbedingungen, auf die nicht schnell genug oder nicht in ausreichendem Maße reagiert wurde. Falsches Umtopfen kann ebenfalls dazu beitragen. Je nach Tomaten und -anbauart liegen unterschiedliche Ursachen vor.

schlappe Blätter der Tomatenpflanze

Freilandtomaten mit schlaffen Blättern

Tomatenpflanzen, die im Freiland ihr Laub schlapp herabhängen lassen, leiden unter akutem Wassermangel. Gießen Sie die Pflanzen am besten sofort, um den größten Durst zu löschen. Einen langfristig gesunden Wasserhaushalt erreichen Sie mit den folgenden Tipps.

Tomaten richtig gießen

Die Tomatenpflanze bevorzugt eine konstante Wasserversorgung. Diese bezieht sich sowohl auf die Wassermenge als auch auf die Tageszeit, zu der Sie gießen. Zudem ist die Gießmethode entscheidend. So schön es auch wäre, einen festen Gießplan gibt es nicht, da alles von der Witterung abhängt. Folgende Gießtipps geben Ihnen die Richtung vor. Beziehen Sie aber immer auch die Temperaturen, die Intensität der Sonne und den Wind mit ein.

  • gießen Sie in den ersten 3 Tagen nach dem Pflanzen durchdringend
  • danach geben Sie täglich 0,5 l Wasser pro Tomatenpflanze
  • nach dem Fruchtansatz benötigt die Tomatenpflanze 150 bis 300 ml pro Frucht

Tomaten richtig gießen

Wichtig: Immer gleichmäßig und unmittelbar auf den Boden wässern. Zu viel Wasser sowie nasses Laub und feuchte Blüten mögen Tomaten überhaupt nicht. Mit einer Mulchschicht aus Brennnesseln oder Stroh verhindern Sie zu starkes Spritzen beim Gießen. Vermeiden Sie zu viel Wasser in zu kurzer Zeit und Staunässe. Ist erst einmal Staunässe entstanden, ist ein Umtopfen ratsam.

Tomaten im Gewächshaus

Tomaten im Gewächshaus mit schlappem Laub

Bei Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus liegt das schlaffe Blattwerk selten am Wassermangel, da unter den geschützten Bedingungen eine regelmäßige Wasserversorgung meist gewährleistet ist. Lassen Ihre Gewächshaustomaten trotzdem den Kopf hängen, liegt es an einer falschen Belüftung.

Tomatenpflanzen im Gewächshaus

Richtige Belüftung

Das Gewächshaus sollte an einem Ort stehen, an dem ein ausgewogenes Verhältnis von Sonne und Wind herrscht. Es sollte durch einen leichten Wind gut belüftet werden, aber nicht extremen Windstärken ausgesetzt sein. Der Wind sollte an dieser Stelle zumindest etwas gebrochen werden.

Die wichtigste Energiequelle für die Tomatenpflanze ist die Sonne. Durch sie kann die Tomate alle Nährstoffe ideal verwerten. Einerseits sind warme Sonnentage eine Wohltat für die Pflanze, andererseits ist gerade dann eine ausreichende Belüftung erforderlich.

Öffnen Sie die seitlichen Fenster Ihres Gewächshauses. So kann die Luft besser zirkulieren und die Tomatenpflanze erreichen. An sehr heißen Tagen mit vielen Sonnenstunden, für die es keine Unwetterwarnungen gibt, lassen Sie Ihr Gewächshaus am besten ganz geöffnet.

Schlappe Tomatenblätter, Gelbfärbung

Ein Blatt, das schlapp herabhängt und zugleich eine Gelbfärbung aufweist, leidet unter einem Nährstoffmangel. Die Tomate ist ein Starkzehrer, das heißt, sie braucht für ihr Wachstum viele Nährstoffe. Deshalb sollten die Pflanzen während des Wachstums- und Reifeprozesses gedüngt werden. Diese Nährstoffmengen baucht eine Tomatenpflanze, um 1 kg Tomaten pro Quadratkilometer reifen zu lassen.

  • 3 g Stickstoff
  • 0,5 g Phosphat
  • 3,8 g Kalium
  • 4 g Magnesium

schlappe Blätter können durch Nährstoffmangel entstehen

Zudem sind Schwefel und Spurenelemente wie Mangan, Bor und Eisen in einem ausgewogenen Verhältnis sinnvoll. Diesen Nährstoffcocktail können Sie entweder selbst zusammenstellen oder auf einen fertigen Tomatendünger zurückgreifen. In diesem sind alle Nährstoffe in der richtigen Menge enthalten.

Diese Varianten gibt es:

  • Flüssigdünger
  • Düngestäbchen
  • Drops

Tomaten können durch Schädlinge befallen werdenBei Tomatenpflanzen im Beet sollten Sie den Boden im Herbst mit einem guten Dünger anreichern. Zur Pflanzzeit im kommenden Jahr enthält der Boden dann bereits viele der wichtigen Nährstoffe. Sobald die Tomaten ausgepflanzt sind, brauchen sie regelmäßig neuen Dünger. Für den Tomatenanbau in Kübeln eignet sich am besten ein mineralischer Langzeitdünger, der die Grundversorgung gewährleistet.

Wichtig: Düngen Sie beim Umtopfen nicht zu viel auf einmal. Eine Überdüngung führt zu einem überhöhten Salzgehalt und zum Einrollen der Tomatenblätter. Richtig ist ein regelmäßiges Düngen in moderaten Mengen. Vermeiden Sie einseitiges Düngen mit nur einem Teil der Nährstoffe. Dadurch werden die Tomatenpflanzen anfällig für Pilze und Schädlinge. Zudem kann Blütenendfäule entstehen. Da sich die Nährstoffe auch untereinander beeinflussen und teilweise neutralisieren, ist die richtige Dosierung besonders wichtig.

Schädlingsbefall

Ein weiterer Grund für schlappe Tomatenblätter: Schädlinge

Wenn Ihre Tomate das Laub hängen lässt, sollten Sie auch immer überprüfen, ob sie von Schädlingen befallen ist. Typische Schädlinge wie „Thripse“ oder die „Weiße Fliege“ haben es häufig auf Tomatenpflanzen abgesehen. Das können Sie dagegen tun.

Weiße Fliege – Trialeurodes vaporariorum

weiße FliegenEs handelt sich um 2 mm kleine Insekten, die wie weißgepudert aussehen. Sie tummeln sich auf den Unterseiten der Blätter. Im Freiland hilft ein engmaschiges Netz, das vor dem Befall schützt. In Ihrem Gewächshaus ist das Aussetzen von Nützlingen wie Schlupfwespen und Marienkäfern eine bewährte Lösung.

Thripse oder Fransenflügler – Thysanoptera

Fransenflügler sind winzige, schwarze Insekten. Sie hinterlassen auf Tomatenblättern und Früchten Sprenkelungen. Zur Vorbeugung sind blaue Leimtafeln zu empfehlen. Zur Behandlung eines Befalls setzen Sie am besten Nützlinge wie Florfliegenlarven, Raubmilben oder Schwebfliegen ein. Zusätzlich hilft das Spritzen von Knoblauchtee oder Schmierseifenlösung.

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