Home Tomatenanbau Tomatenkübel selber bauen: 6 Ideen | Mörtelkübel & Co

Tomatenkübel selber bauen: 6 Ideen | Mörtelkübel & Co

von Marc
Tomaten im Mörtelkasten

Tomaten sind gesund und schmecken gut. Tomatenkenner wissen, dass die Tomaten aus dem eigenen Garten besonders aromatisch und schmackhaft sind. Was aber kann man machen, wenn man nicht im Besitz eines Gartens ist? Muss man auf den Genuss frischer Tomaten verzichten oder gibt es Anbaumöglichkeiten, die mit geringem Platzbedarf auskommen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie auf kleinstem Platz, auf dem Balkon oder der Terrasse, Tomaten ernten können. Sie benötigen dafür ein passendes Gefäß und ein wenig Lust am Selbermachen.

Tomaten in Kübeln kultivieren

Tomaten in Kübeln auf dem Balkon zu kultivieren ist im Trend. Vor allem in Großstädten, in denen Platz oft Mangelware ist, sind Kübel-Tomaten eine tolle und schmackhafte Alternative zu denen aus dem Supermarkt.

Damit die kleine Tomatenzucht gelingt, sollten Sie folgende Hinweise beachten.

  1. Planen Sie pro Pflanze 10 bis 20 Liter Substrat ein und wählen Sie den Kübel entsprechend groß.
  2. Verwenden Sie spezielle Tomatenerde oder nährstoffreiches Substrat, welches den Ansprüchen der Pflanzen genügt.
  3. Tomaten gehören zu den Starkzehrern. Das heißt, sie benötigen mehr Nährstoffe als viele andere Pflanzen. Düngen Sie alle zwei bis drei Wochen mit Kompost oder Tomatendünger.
  4. Achten Sie darauf, dass im Kübel Wasserabzugslöcher vorhanden sind und sich keine Feuchtigkeit stauen kann. Staunässe schadet den Pflanzen. Wenn keine Löcher vorhanden sind, bohren Sie diese mit dem Akkubohrer in den Boden des Gefäßes.
  5. Eine Drainageschicht im unteren Teil des Kübels hilft, Staunässe zu vermeiden. Geeignet als Drainagematerial sind zum Beispiel grober Kies oder Blähton.
Tomatenkübel - Drainage

Einpflanzen in den Tomatenkübel

Gehen Sie beim Einpflanzen der Tomatenpflanze folgendermaßen vor:

  • Drainageschicht aus grobem Kies etwa 10 Zentimeter hoch einfüllen.
  • eine dünne Schicht Erde über die Drainageschicht füllen
  • Tomatenpflanze aus dem Topf nehmen, mit dem Wurzelballen gerade auf die Erdschicht stellen
  • beim Einpflanzen mehrerer Pflanzen genug Abstand einplanen
  • Substrat bis kurz unter die untersten Blätter einfüllen
  • Substrat andrücken
  • Pflanzen angießen
  • Stäbe neben die Pflanzen stecken, Pflanzen locker anbinden
  • Jungpflanzen dürfen frühestens Ende Mai draußen stehen
Tomate im Kübel anpflanzen

Tomaten brauchen viel Feuchtigkeit, reagieren jedoch empfindlich auf Starkregen oder Hagel. Wenn möglich, stellen Sie Ihre Tomatenkübel unter ein schützendes Dach. Das bietet gleichzeitig Schutz vor praller Sonne.

Achtung: Tomaten werden bei Nässe schnell von Krautfäule befallen. Achten Sie beim Gießen darauf, dass die Blätter nicht nass werden. Nasse Blattunterseiten gelten als Eintrittspforte für die Krankheit, die durch einen Pilz ausgelöst wird.

Außergewöhnliche Tomatenkübel

Pflanzkübel kann man in verschiedenen Formen, Farben und Designs im Fachhandel und in den Baumärkten erwerben. Für alle, die eine preiswertere Variante bevorzugen, haben wir kreative Tomatenkübel-Ideen zusammengestellt.

Der Mörtelkasten

Mörtelkästen sind in rechteckiger Form mit Fassungsvermögen zwischen 10 und 40 Litern im Baumarkt erhältlich. Vielleicht finden Sie bei Bekannten oder Verwandten auch eine nicht mehr benötigte, ungenutzte Mörtelwanne im Keller. Sie können die Wanne je nach Wunsch mit Holzlatten verzieren oder Sie ganz einfach bunt anmalen. Stellen Sie den Mörtelkasten auf eine Styroporunterlage.

Alte Farbeimer

Unzählige Farbeimer landen nach dem Gebrauch auf dem Müll. Das ist schade, denn sie sind stabil und können durchaus für andere Zwecke genutzt werden, zum Beispiel als Tomatenkübel. Gewöhnliche Farbeimer haben ein Fassungsvermögen vor etwa 10 Litern. Das reicht für eine Pflanze aus.

Tomatenpflanze im Farbeimer

Allerdings dürfen nur gereinigte Eimer zur Tomatenzucht genutzt werden, in denen wasserverdünnbare Farbe aufbewahrt wurde. Sie können die Farbeimer nach Belieben außen anmalen. Wenn Sie die Eimer am Henkel aufhängen, sparen Sie viel Platz. Das sieht auch sehr dekorativ aus.

Weinkisten

Eine alte Weinkiste kann gut als Gefäß für die Tomatenzucht funktionieren. Sie können die Kiste unbearbeitet lassen oder nach Geschmack anstreichen. Das ist übrigens auch eine Aufgabe, die Kinder gern übernehmen.

Tomaten in Weinkiste pflanzen

Schlagen Sie die Kiste mit stabiler Plastikfolie aus. Stechen Sie mit einer Schere oder einem Messer Abflusslöcher hinein, damit sich das Wasser nicht stauen kann. Füllen Sie entsprechend der Anleitung Kies und Tomatenerde ein und fertig ist ein ausgefallener Tomatenkübel.

Plastiktaschen

Stabile Tragetaschen aus Kunststoff eignen sich ausgezeichnet für die Tomatenzucht. Füllen Sie die Tragetaschen genau wie die anderen Gefäße mit einer Drainageschicht und Substrat und setzen Sie die Tomatenpflanze bis unter die ersten Blätter ein. Eine handelsübliche Tragetasche hat eine Größe von 50 x 45 Zentimeter. Diese Größe ist ausreichend für eine Tomatenpflanze.

Tomate in Plastiktasche

Stechen Sie ein paar Löcher in den unteren Bereich, so kann das Wasser abfließen. Die Tomatentragetaschen werden auf eine Leine oder an Haken gehängt.

Flohmarktfunde

Wer einmal Spaß daran gefunden hat, schöne, alte Gefäße zu für die Aufzucht von Tomaten oder Blumen zu nutzen, wird auf dem Flohmarkt fündig. Hier bekommen Sie zu geringen Preisen alte Butterfässer, Steintöpfe, emaillierte Schüsseln, alte Einkochtöpfe oder Zinkbadewannen.

Tipp: Achten Sie immer auf die Abzugslöcher für das Gießwasser. Wenn keine Löcher vorhanden sind, bohren Sie diese in den Boden.

Tomaten über Kopf

Eine ausgefallene, aber durchaus funktionierende Idee ist, Gefäße doppelt zu nutzen. Wenn Sie zum Beispiel eine große Hängeampel haben, können Sie diese mit einer Geranie oder einer anderen Balkonblume bepflanzen. Vorher bohren Sie das Abzugsloch im Boden größer und setzen eine kleine Tomatenpflanze von unten hinein. Fädeln Sie vorsichtig die Wurzeln durch das erweitere Abzugsloch. Füllen Sie erst etwas Kies und dann Substrat auf, so dass die Pflanze fest sitzt. Setzen Sie von oben die Balkonblume hinein und füllen Sie das Gefäß mit Erde auf. Hängen Sie die Ampel auf.

Tomaten kopfüber in einen Topf pflanzen

Die Tomate entwickelt sich auch in dieser ungewöhnlichen Stellung prima. Sie können bald Hängetomaten ernten und sich an den Blumen im oberen Bereich erfreuen. Die Idee funktioniert mit sehr jungen, kleinen Balkontomaten. Für große Stabtomaten ist diese Variante ungeeignet.

Hinweis: Nach der Ernte werden Erde und Pflanzenreste entsorgt. Für eine Wiederverwendung im kommenden Jahr müssen die Gefäße gründlich gereinigt werden. Für die Reinigung eignet sich handelsübliches Spülmittel. Lagern Sie die gesäuberten Gefäße an einem trockenen Platz und achten Sie darauf, dass sich kein Schimmel bildet.

Geeignete Sorten

Grundsätzlich können fast alle Tomatensorten auch im Kübel auf dem Balkon gute Erträge bringen. Im Fachhandel sind speziell gezüchtete Balkontomaten erhältlich. Diese Pflanzen bleiben recht klein. In den meisten Fällen handelt es sich um Coctailtomaten. Sie können auch größere Sorten im Kübel kultivieren. Wichtig ist bei Stabtomaten eine passende Stütze.

Tumbling Tom Red

  • Hängetomate
  • etwa 30 Zentimeter hoch
  • kräftige Verzweigung
  • zahlreiche, rote, süß schmeckende Früchte
  • Tomatengröße etwa 5 Zentimeter
  • Reifezeit Juli bis Oktober

Tipp: Die Balkontomate Tumbling Tom Yellow mit gelben Früchten enthält alle positiven Eigenschaften der Tumbling Tom Red.

Bajaja

  • Hängetomate
  • sehr ertragreich
  • etwa 35 Zentimeter hoch
  • sehr süß und aromatisch
  • Reifezeit Juli bis Oktober

Buschtomate Rotkäppchen

  • bis zu 100 Zentimeter hoch
  • Früchte bis 50 Gramm schwer
  • Reifezeit Juni bis August

Rote Murmel

  • alte Sorte
  • Wildtomate
  • resistent gegen Krautfäule
  • Früchte wie kleine Murmeln
  • Buschtomate
  • muss nicht ausgereizt werden
  • Reifezeit Juli bis Oktober

Tipp: Tomaten können nicht nur in Suppen und im Salat, sondern auch im Beet oder im Kübel gut mit Basilikum, Kresse und anderen Küchenkräutern kombiniert werden.

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