Home Tomatenanbau Mischkultur bei Tomaten – was kann man zusammen pflanzen?

Mischkultur bei Tomaten – was kann man zusammen pflanzen?

von Feli
Mischkulturen bei Tomaten

Tomaten vertragen sich mit ausgewählten Kräutern und Gemüsesorten. Bei der Gartenplanung sollten gute Nachbarn von Tomatenpflanzen mit bedacht werden. Auf diese Weise kann der Ertrag der Tomatenkultur im Kleingarten erhöht werden. Dieser Beitrag beleuchtet die Vorteile der Mischkultur bei Tomaten und zeigt anhand ausgewählter Beispiele, was beim Anbau zu beachten ist.

Vorteile – Mischkultur

Werden bestimmte Pflanzen nebeneinander platziert, beeinflussen sie die Entwicklung günstig beziehungsweise ungünstig. Bei der sogenannten Biozönose spielen Düfte aber auch Wurzelausscheidungen von Pflanzen eine entscheidende Rolle. Im Untergrund verflechten sich die Wurzeln artfreundlicher Pflanzenarten miteinander und fördern sich im gegenseitigen Wachstum. Im Gegensatz dazu distanzieren sich artfeindliche Pflanzen voneinander. Der Duft einzelner Nachbarn Schützt vor Schädlingen, da sich diese in entsprechenden Bereichen nicht ansiedeln.

Gedeihen Blumen zwischen Obst- und Gemüsesorten, werden zahlreiche Insekten angelockt. Leuchtende Ringelblumen ziehen beispielsweise Hummeln und Bienen an. Diese Bestäuben zahlreiche Tomatenblüten. Ohne diesen Vorgang könnten Tomaten keine Früchte ausbilden. Wachsen Tomatenpflanzen dicht an dicht mit Sellerie, beispielsweise Schnittsellerie, nehmen die Tomatenfrüchte das zarte Aroma an.

Auf einen Blick:

  • Schutz vor Schädlingen
  • besseres Wachstum
  • gesteigerter Ernteertrag
  • optimale Nährstoffnutzung aus dem Boden
  • Schutz bei extremer Witterung
  • verbessertes Aroma

Gute Nachbarn

Nachfolgende Gemüsepflanzen eignen sich hervorragend für das altbewährte Pflanzkonzept. Die Nutzung dieses ermöglicht es, den Einsatz von Dünger und Pestiziden zu verhindern. Bei der Wahl des passenden Nachbarn für den Starkzehrer Tomaten sind jene Pflanzen von Vorteil, welche weniger Nährstoff für ein üppiges Wachstum benötigen.

Tipp: Keine Pflanzen im Haus- und Kleingarten miteinander kombinieren, wenn sie dieselben Schädlinge anziehen.

Erdbeeren

Tomatenpflanzen und Erdbeeren können nebeneinander gedeihen. Es liegen keine Informationen bezüglich möglicher Vor- und Nachteile dieser Pflanzenkombination vor. Zu beachten ist jedoch, dass Erdbeeren nicht im Schatten der riesigen Tomatenpflanze stehen sollten. Ebenso ist auf günstige Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen zu achten.

Erdbeeren

Tipp: Beide Pflanzen sind nur dann zu kombinieren, wenn die gedeihenden Erdbeerpflanzen bis zur nächsten Saison auf dem Beet verbleiben. Sollte dies nicht der Fall sein, empfiehlt es sich, einen anderen Standort zu bevorzugen. Auf diese Weise wird das Tomatenwachstum beim Entfernen der alten Erdbeerpflanzen nicht gestört. Zudem steht das gesamte Beet für die Kultur einer weiteren Gemüsesorte beziehungsweise einer Zwischenkultur zur Verfügung.

Petersilie

Kaum eine Pflanze eignet sich besser als Mischkultur mit der Tomate. Die gemeinsame Kultur mit Petersilie oder auch Basilikum bringt zudem den Vorteil mit sich, dass für Zubereitung köstlicher Salate stets die passenden Zutaten schnell zur Hand sind. Zudem zeichnet sich das Gewürzkraut ähnlich wie Buschbohnen dadurch aus, dass sie zum üppigen Wachstum wenige Nährstoffe benötigen. Auf diese Weise werden die Nährstoffe des Bodens bei der Mischkultur von Petersilie mit Tomate optimal genutzt.

Petersilie

Tipp: Wird diese Kombination im Gewächshaus angebaut, kann das Gewürz darin überwintern. Im nachfolgenden Jahr kann die nächste Tomatenkultur folgen. Während der Saison schützt dieses Gewürzkraut zudem vor Schädlingsbefall wie beispielsweise Läuse.

Salat

Eine ideale Beetkombination lässt sich aus der Tomatenpflanze und der verschiedenen Salatsorten zusammenstellen. Wird der Lichteinfall beachtet, profitieren Gärtner hier zudem von einer optimalen Nutzung vorhandener Platzressourcen. Verbleibt auf einem Beet im Kleingarten aufgrund des üppigen Wachstums der Tomatenpflanzen wenig Platz für weitere Pflanzpartner, zeichnet sich Salat als hervorragende Option aus.

Feldsalat

Für den Anbau vor dem Setzen der Tomatenpflanzen kommen infrage:

  • Feldsalat (Aussaat bereits im August oder September des Vorjahres möglich
  • Schnittsalate: bei regelmäßigem Rückschnitt mehrmalige Ernte möglich
  • Pflücksalate: Lollo Rosso, Eichblattsalat
  • Rucola
  • Kopfsalat: benötigt mehr Platz als vorherige Salatsorten

Aussaat während der Tomatenkultur:

  • Feldsalat (Aussaat ab Juli)
  • Schnitt- und Pflücksalate
  • Zichoriensalate: benötigen ähnlich wie Kopfsalat etwas mehr Platz
  • Brunnenkresse
  • asiatische Salatspezialitäten

Tipp: Stehen Salate zu sonnig, beginnen sie schnell zu schießen. Auch Tomatenpflanzen mögen zu viel Sonneneinstrahlung nicht. Aus diesem Grund eignen sich diese Partner hervorragend für leicht schattige Standorte im Haus- oder Kleingarten. Ein weiterer Grund kann sein, dass die Salatpflanze zu viel Wasser zur Verfügung hat. Um diese unabhängig von der Witterung regulieren zu können, empfiehlt sich eine Überdachung ähnlich wie bei der Tomatenkultur.

Zucchini

Ähnlich wie beim Salat ist darauf zu achten, dass diese Gemüsesorte nicht im Schatten der Tomate steht. Damit sie üppig gedeihen kann, sind mindestens sechs Stunden Sonne pro Tag notwendig. Ähnlich wie die Tomatenpflanze bevorzugt sie einen mit Mulch bedeckten Boden. Dies fördert nicht nur die Ansiedelung von Kleinstlebewesen im Gartenboden, sondern ermöglicht eine konstante Feuchtigkeit für optimales Wachstum der Zucchini.

Zucchini

  • drei- bis vierjähriger Fruchtwechsel
  • Anbau der Zucchini- und Tomatenpflanze mit ausreichend Abstand (mindestens 60 Zentimeter)

Weitere Pflanznachbarn Tomatenanbau

Neben den oben aufgeführten Pflanznachbarn, gibt es weitere, welche die Standortbedingungen für Tomaten deutlich aufwerten können. Beispielsweise wirkt Spargel der Tomatenwelke entgegen. Mithilfe von Tagetes können Gärtner ihre Tomatenkultur vor Krankheiten schützen. Diese dekorativen Gartenblumen schützen vor einem Befall mit der Weißen Fliege oder vor Viren. Ebenso beugen Tagetes Nematoden vor. Basilikum schützt Tomaten sowohl vor Mehltau als auch vor der Weißen Fliege.

Passt zusammen und schützt vor Erkrankung:

  • Buschbohnen
  • Chicorée
  • Dicke Bohnen
  • Gartenkresse
  • Kapuzinerkresse
  • Knoblauch
  • Kohl
  • Kohlrabi
  • Lauch
  • Mais
  • Minze
  • Möhren
  • Radies
  • Rettich
  • Sellerie
  • Spinat
  • Zichorien (Zuckerhut)

Komplizierte Mischkulturen

Tomatenpflanzen können zwar theoretisch jedes Jahr am gleichen Standort angebaut werden. Voraussetzung für diese mehrjährige Standortwahl ist jedoch eine intensive Planung des gesamten Anbaugebietes. Ist ein mehrjähriger Anbau der Tomate am selben Platz geplant, ist zu beachten, dass dies nicht bei allen Nachbarn möglich ist. Hier also die „schlechten Nachbarn“ für Tomaten:

Kartoffel

Kartoffeln stecken Tomaten häufig Pilzerkrankungen an. Mithilfe des Windes gelangen die Sporen vom Phytophthora-Pilz (Kraut- und Braunfäule) auf die Tomatenpflanze. Aus diesem Grund sind beide Gemüsearten soweit wie nur möglich voneinander anzubauen. Im Idealfall wählen Gärtner jedes Jahr nur eine beider Pflanzen aus.

Kartoffel

Tomate und Kartoffel zusammen anbauen:

  • ausreichend Abstand zwischen den Standorten
  • Hauptwindrichtung bei Standortwahl berücksichtigen
  • Tomatenpflanzen möglichst trocken halten
  • gute Durchlüftung ermöglichen, beispielsweise durch Entfernen der Blätter
  • Kartoffelpflanzen krautfäulefrei halten
  • Kartoffeln und Tomaten mulchen

Tipp: Steht wenig Platz auf der Terrasse oder dem Balkon zur Verfügung, können Hobbygärtner die sogenannte Tomoffel nutzen. Es handelt sich hierbei um eine Kombination aus Kartoffel und Tomate. Diese neue Pflanzensorte ermöglicht die Ernte von Kartoffeln als auch Tomaten zur selben Zeit. Vereinzelt ist diese genetisch veränderte Pflanze unter der Bezeichnung TomTato erhältlich.

Gurken

Die Kombination aus Gurke und Tomate gilt aus kulinarischer Sicht als vorteilhaft. Gärtner raten jedoch von der gemeinsamen Kultur von Gurken mit dem roten Fruchtgemüse ab. Gerade im Gewächshaus ist häufig zu beobachten, dass die Tomatenpflanze prächtig gedeiht, die Gurken im Gegensatz dazu jedoch unter Spinnmilben und Mehltau leiden. Auch kommt es häufig vor, dass Gärtner eine sehr gute Gurkenernte einfahren, jedoch aber die Tomate von Kraut- und Braunfäule befallen wird.

Gurke

Begründen lässt sich dieses Phänomen mithilfe des jeweiligen Ursprungs und der daraus resultierenden Ansprüche an einen geeigneten Standort.

Gurkenpflanze

  • Herkunft: tropische Regionen
  • Temperaturen: hoch
  • Luftfeuchtigkeit: hoch

Tomatenpflanze

  • Herkunft: Hochgebirge in Südamerika
  • Temperatur: hoch
  • Luftfeuchtigkeit: niedrig

So gelingt der gemeinsame Anbau von Gurkenpflanze und Tomatensorten:

Ist das Gewächshaus ausreichend groß, hilft ein Trick bei dieser speziellen Kombination. Mithilfe einer Malerfolie werden zwei Teilbereiche gebildet:

  • feuchtwarm: Gurke
  • trockenwarm: Tomate

Zudem empfehlen Gärtner, veredelte Sorten zu bevorzugen. Diese zeichnen sich durch ihren robusten Charakter gegenüber Schädlingen und Krankheiten bei Gemüsepflanzen aus. Muss aufgrund der Größe des Gewächshauses eine Entscheidung getroffen werden, sollte die Wahl auf Gurkenpflanzen fallen. Schließlich eignet sich die Tomate auch für die Freilandkultur, wenn eine Überdachung vor Regen schützt.

Erbsen

Markererbsen oder Zuckerschoten dürfen im Kleingarten nicht fehlen. Sollte eine Kombination dieser mit den hiesigen roten Riesen beispielsweise aus Platzgründen nicht zu verhindern sein, hilft die Integration von üppig wachsenden Blumen. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang Ringelblumen. Diese können im Abstand von circa 30 Zentimeter zwischen beide Gemüsesorten gepflanzt werden. Werden Ringelblumen ebenso regelmäßig geerntet, verstärkt sich das Wachstum und die Pflanzen bilden mehr Blüten aus. Diese wiederum locken zahlreiche Hummeln und Bienen an, welche Erbsen- und Tomatenblüten bestäuben können.

Erbsen

Tipp: Die Zucchinipflanze ist ein hervorragender Nachbar beim Anbau von Erbsen als auch bei der Tomatenkultur. Wird diese über eine Aufschüttung des Beetes etwas höher gesetzt beziehungsweise bekommt die Pflanze genügend Licht zwischen den Reihen, kann sie gezielt als Verbindungselement zum Einsatz kommen. Durch die Nutzung von Rankhilfen ist es zudem möglich, die Zucchinipflanze nach oben zu führen.

Paprika

Es gibt unterschiedlich Ansichten bezüglich einer möglichen Mischkultur von Paprika und Tomatenpflanzen. Beide gehören der Familie der Nachtschattengewächse an und sind Starkzehrer. In der Gartenpraxis müssen beide Pflanzen aus Platz- beziehungsweise Organisationsgründen nebeneinander im Gewächshaus platziert werden. Dieses Vorhaben kann gelingen, wenn man folgende Hinweise beachtet:

  • regelmäßig nachdüngen (organischen Dünger bevorzugen)
  • ausreichend Abstand gewähren
  • idealerweise Gewächshaus auf jeder Seite mit einer einzigen Sorte bepflanzen
  • beide Gemüsearten benötigen viel Licht

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